Tönnies-Prozess wurde vorzeitig eingestellt

Der sogenannte Hackfleisch-Prozess gegen den Fleischproduzenten Clemens Tönnies aus Rheda-Wiedenbrück und sieben leitende Angestellte wurde am Mittwoch vor dem Landgericht Essen eingestellt. Im Gegenzug sollen Geldauflagen von insgesamt rund 2,9 Mio. € fließen, berichtet die Nachrichtenagentur dpa.

Firmenchef Clemens Tönnies soll 900.000 € sowie noch einmal als Gesellschafter 1 Mio. € zahlen, schreibt das Westfalen-Blatt. Geschäftsführer Josef Tillmann wird 700.000 € zahlen, ein Manager 100.000 €, zwei weitere Manager jeweils 50.000 € und drei Produktionsleiter je 30.000 €. Die Geldzahlungen sollen vor allem der Ostafrikahilfe zugute kommen, teilweise auch der Landeskasse sowie diversen anderen Projekten.

Ein Schuldeingeständnis dürfe man darin aber nicht sehen, so der Tönnies-Verteidiger Sven Thomas. Das Unternehmen habe auf eine Beilegung des Rechtsstreits hingewirkt, da eine Fortsetzung des Prozesses teurer gekommen wäre. Zudem soll die Belastung durch den über vier Jahre dauernden Rechtsstreit mit dem monatelangen Prozess groß für das Unternehmen gewesen sein.

Tönnies war vorgeworfen worden, zwischen 2005 und 2007 Hackfleisch verkauft zu haben, bei denen der Rindfleischanteil geringer war als auf dem Etikett angegeben. Tönnies hatte dies im Prozess mit produktionsbedingten Schwankungen erklärt. Fakt ist jetzt, dass die Falschetikettierung von Hackfleisch als nicht nachgewiesen gilt und Clemens Tönnies, Josef Tillmann und die weiteren Mitarbeiter als nicht vorbestraft gelten.