Studie: Corona und Landwirtschaft

FH Soest untersucht Stimmung in der Landwirtschaft

Welche Sorgen treiben Landwirte derzeit um und was wünschen sie sich für ihre Betriebe? Wissenschaftler der Fachhochschule Südwestfalen haben 440 Landwirte und Landwirtinnen aus ganz Deutschland befragt. Nun liegen erste Ergebnisse vor.

Landwirtschaft ist systemrelevant. Landwirte können, ja müssen sogar weiterhin ihrer Arbeit nachgehen, um ihren Beitrag zur Versorgung mit Lebensmitteln zu leisten. Dennoch macht die Corona-Pandemie auch um diese Branche keinen Bogen. Viele Landwirte sind unsicher, wie es mit ihren Betrieben weitergeht. Welche Sorgen treiben Landwirte derzeit um und was wünschen sie sich? Das wollen Prof. Dr. Marcus Mergenthaler, Professor für Agrarökonomie, und sein Team von der Fachhochschule Südwestfalen herausfinden. An der Online-Befragung nahmen 440 Landwirte und Landwirtinnen aus ganz Deutschland teil.

Corona belastet

Sorgenfalten stehen Bauern in diesen Tagen auf der Stirn. Turnusmäßig stehen im Frühjahr Arbeiten auf dem Feld an. Sie können aber nicht gänzlich von der Ungewissheit ablenken, wie es mit dem Betrieb und in der Familie weitergeht. Ziel der Studie von Mergenthaler und seinem Team ist, herauszufinden, was Landwirte aktuell beschäftigt, mit welchen Veränderungen sie rechnen und welche Unterstützung sie brauchen.

Die ersten Ergebnisse zeigen eine große Vielfalt an Sorgen und Erwartungen. Die Sorge um eine ausreichende Versorgung mit Arbeitskräften konnte weitestgehend durch die neuen Einreiseregelungen genommen werde. Außerdem leiden die Menschen in der Landwirtschaft unter dem fehlenden persönlichen Kontakt, haben Angst um ihre Angehörigen oder vermissen die fehlenden gesellschaftlichen Events. Zusätzlich baut die neue Krisensituation auf eine bereits unsichere Lage auf.

Veränderungen sind Chancen

Die Wünsche an die Regierung spiegeln diese Ängste wider. Laut der Autoren fordern die Befragten, weitsichtige Entscheidungen, um schwerwiegende Folgen für die Branche zu vermeiden. Des Weiteren sollen regionale und dezentrale Wertschöpfungsketten gestärkt werden, um Lieferengpässe und Absatzmärkte zu sichern. Einige Befragte sehen auch Chancen für die Landwirtschaft, indem sie sich beispielsweise auf ein verändertes Verbraucherbewusstsein einlassen und dieses für sich nutzen. Trotz allem vertraut ein Großteil der Befragten der derzeitigen Regierung in ihrem Umgang mit der jetzigen Ausnahmesituation.

Tiefergehende Auswertungen werden zeitnah folgen.