Streit um Stauwehre
Erbitterten Streit gibt es in Groß Mimmelage, Gemeinde Badbergen, um drei stillgelegte Stauwehre. Um den Grundwasserstand wieder anzuheben, fordern Landwirte, Angler und Anwohner deren Reaktivierung. Verbände und Behördern lehnen dies ab.
Mindererträge bei Getreide und Mais sowie viele verendete Fische – das sind aus Sicht von Landwirten, Anwohnern und Anglern die Konsequenzen aus der Stilllegung dreier Stauwehre, die sich in zwei Gräben in Groß Mimmelage, Gemeinde Badbergen, befinden.
1905 hatte die Artländer Melioration zwei Gräben in der Region gebaut; den linksseitigen Grundabzug sowie den U-Graben. Beide Vorfluter nehmen unter anderem Teile des Regenwassers der Stadt Quakenbrück auf. Sie fließen nach Westen und münden bei Menslage in die Kleine Hase. Die Stauwehre wurden vor Jahrzehnten installiert, um ein zu starkes Absinken des Grundwassers zu verhindern.
Nun wurden die Wehre jedoch vor mehreren Jahren stillgelegt. Die Wasser- und Bodenverbände lehnen es ab, die Stauwehre zu sanieren und die laufende Unterhaltung abzugeben. Die betroffenen Anlieger beklagen auf den sandigen Böden unter anderem Ertragseinbußen in trockenen Jahren. Zudem verenden zahlreiche Fische, wenn die Vorfluter im Sommer trocken fallen.
Wasserrechtliches Verfahren
Bei den Verbänden, dem Landkreis und beim Verwaltungsgericht Osnabrück beißen die Landwirte und Anwohner bislang jedoch auf Granit. Der Kreis Osnabrück weist darauf hin, dass das Anstauen der Wasserläufe ein „wasserrechtliches Verfahren“ voraussetzt, das man nur mit viel Aufwand betreiben könne. Die Landwirte schlagen vor, dass die Verbände die Stauwehre sanieren und die laufende Betreuung an den Fischereiverein abgeben.
Der Wasser- und Bodenverband Artländer Melioration hatte sich 2015 mit einem der Landwirte darauf verständigt, eine feste, 40 cm hohe Sohlschwelle in eines der Stauwehre einzubauen. Durch Einbau der Schwelle würde ein bestimmter Wasserstand im Graben gehalten. Gleichzeitig wäre gewährleistet, dass bei starkem Regen das Wasser aus Teilen der Stadt Quakenbrück weiter abzieht. Die erforderliche wasserrechtliche Erlaubnis sollte der Landwirt beim Landkreis Osnabrück beantragen, hat dies aber bis heute nicht getan. As
Den ausführlichen Bericht über den Streit um die stillgelegten Stauwehre lesen Sie in Wochenblatt-Folge 29/2017.
