Stipendien: Es gibt "Studentenfutter"

Mit dem Deutschlandstipendium, das zum Sommersemester 2011 im April gestartet ist, will Bundesbildungsministerin Annette Schavan die finanzielle Situation begabter Studenten deutschlandweit verbessern.

Das Ziel der Förderung: Egal an welcher Hochschule künftig in Deutschland studiert wird, fitte junge Leute sollen ihr Studium schneller und vor allem besser abschließen können. Gefördert werden die besten Studierenden eines Faches – unabhängig vom Einkommen der Eltern. Jeder Stipendiat erhält monatlich 300 €. Eine Hälfte stellt der Bund zur Verfügung. Die andere Hälfte kommt von privaten Spendern.

Förderung muss nicht zurückgezahlt werden

Die 300 €, die jeder Stipendiat erhält, decken etwas mehr als ein Drittel der durchschnittlichen 812 € ab, die ein deutscher Student laut Deutschem Studentenwerk aktuell im Monat zur Verfügung hat. Diese Summe entspricht zudem etwa dem durchschnittlichen monatlichen Verdienst, den ein studentischer Nebenjob einbringt. Das große Plus des Deutschlandstipendiums: Die Förderung wird zusätzlich zum BAföG ausgezahlt, muss aber im Gegensatz dazu nicht zurückgezahlt werden.

Die einkommensunabhängigen Stipendien werden mindestens für zwei Semester und maximal für die Dauer der Regelstudienzeit vergeben. Gesucht werden junge Talente und Persönlichkeiten aller Nationalitäten, die Herausragendes leisten. Dabei sind die schulischen Erfolge oder die Leistungen an der Universität entscheidend. Aber nicht nur: Auch wer sich in der Gemeinde oder in der Schülervertretung en­gagiert, wer ein Familienmitglied pflegt oder wer dem kleinen Bruder Nachhilfe gibt, ist beim Deutschlandstipendium im Vorteil. Nach einem Jahr überprüfen die Hochschulen, ob die Leistungen der Stipendiaten konstant geblieben sind.

Bewerbung direkt bei der Hochschule

Studienanfängerinnen und -anfänger können sich direkt bei ihrer Hochschule bewerben, bei der sie sich eingeschrieben haben. Das gilt auch für Studierende aus dem Ausland. Neben herausragenden Schulnoten oder einem bereits abgeschlossenen Bachelor können auch Fachpreise oder Auszeichnungen, zum Beispiel „Jugend forscht“, berücksichtigt werden. Dabei müssen die Leistungsnachweise in Bezug zum gewählten Studiengang stehen.

Im Einzelnen informiert jede Hochschule über die Zugangsvo­raussetzungen und das Verfahren, ebenso über die Anzahl der bereitgestellten Stipendien. Das gilt auch für die Studienfächer, die jeweils mit dem Deutschlandstipendium gefördert werden.

Wichtig: Ein Drittel der angebotenen Stipendien an jeder Hochschule sind nicht an bestimmte Studienfächer gebunden. Das ist gesetzlich so vorgeschrieben. Das Deutschlandstipendium ist im Übrigen Förderung und Auszeichnung zugleich. Einen Rechtsanspruch gibt es nicht. Grundsätzlich entscheidet jede Hochschule innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Rahmenbedingungen für sich, ob und wem sie das Deutschlandstipendium anbietet. Stefanie Jaisfeld