Das war das Wetter 2017

Starkregen, Stürme und ein warmes Jahr

Der Deutsche Wetterdienst blickt auf das Jahr 2017 zurück: Es war eines der drei wärmsten Jahre seit Aufzeichnungsbeginn 1881 und bescherte Deutschland Stürme und Starkregen. Ob diese Extremeereignisse zunehmen, kann aber derzeit niemand genau sagen.

Das Jahr 2017 war weltweit erneut eines der drei wärmsten Jahre seit Aufzeichnungsbeginn 1881. Der Trend zur globalen Erwärmung sei „nach wie vor ungebrochen“, fasste Dr. Thomas Deutschländer, Klimaexperte beim Deutschen Wetterdienst (DWD), die Lage zusammen. In Deutschland habe es 2017 eine Reihe von Extremereignissen wie Starkregen und Stürme gegeben. Allerdings sei es nach wie vor schwierig nachzuweisen, ob meteorologische Extremereignisse zugenommen haben.

Im Rückblick auf das Wetter des Jahres 2017 nannte der DWD folgende Daten:

  • Die Jahresmitteltemperatur lag bei 9,6 °C und damit 1,4 Grad über dem Mittelwert des Vergleichszeitraums 1961-1990.
  • Das vergangene Jahr liegt zusammen mit 2002 und 2011 auf Rang 6 der 137 Jahre umfassenden deutschen Temperaturzeitreihe. Seit 1881 ist es in Deutschland im Jahresmittel um 1,4 Grad wärmer geworden.
  • Einen neuen Tages-Temperaturrekord gab es in Deutschland nicht, aber einen Monatsrekord: Für den Monat März 2017 errechneten die Meteorologen eine Mitteltemperatur von 7,2 °C. Damit wurde der bisherige Rekord für einen Märzmonat aus den Jahren 1938 und 1989 um 0,2 Grad übertroffen.

Auch in übrigen Teilen Europas gab es 2017 ähnliche Wetter- und Witterungsverhältnisse. „Fast überall war es im Vergleich zum vieljährigen Mittel zwischen 1 und 2 Grad zu warm“, stellt der DWD fest. Und: „Europaweit war 2017 mit einem Temperaturplus von 1,3 Grad – zusammen mit den Jahren 2000 und 2008 – das fünftwärmste Jahr seit Beginn flächendeckender Beobachtungen."

(Bildquelle: Deutscher Wetterdienst)

Extreme Stürme und Starkregen

In Deutschland stand das Jahr 2017 „ganz im Zeichen des Klimawandels“, fasste Deutschländer die Daten zusammen. Dies zeige etwa die Verteilung zu warmer und zu kalter Monate. So seien nur die Monate Januar und September im Vergleich zum vieljährigen Mittel zu kühl gewesen. Zu den extremen Witterungsabschnitten zählt auch die lange Phase der Trockenheit im Frühjahr oder das auffallend anhaltende trübe Wetter zwischen September 2017 und Januar 2018.

Auffällig seien auch die vielen Wetter-Extremereignisse in Deutschland gewesen. Wiederholt kam es zu Sturm und Starkregen. Als Beispiele nannte der Meteorologe die Stürme "Axel" im Januar 2017 sowie "Xavier" und "Herwart" im Oktober 2017. Am 29. Juni bescherte das Tief "Rasmund" der Hauptstadt Berlin und dem Umland an nur einem Tag Niederschlagsmengen von rund 150 Litern pro Quadratmeter (l/m2). An der Wetterstation Tegel sei sogar ein Spitzenwert von 196,9 l/m2 gemessen worden.

Keine vorschnellen Schlüsse, aber…

Ob solche meteorologischen Extremereignisse zugenommen haben, sei allerdings statistisch nach wie vor schwierig nachzuweisen, betont der Meteorologe Thomas Deutschländer. Die Beobachtungsreihen seien dafür zu kurz. Auch die hohe natürliche Klimavariabilität erschwere solche Deutungen, ebenso die Lücken bei der flächendeckenden Erfassung kleinräumiger Ereignisse. Dennoch, so Deutschländer, sei die beobachtete Häufung solcher Ereignisse ein Indiz für die Annahme vieler Klimaforscher, dass mit weiter steigenden Temperaturen extreme Wettersituationen zunehmen.

Die Ausstellung „Wetterbericht – über Wetterkultur und Klimawissenschaft“ in der Bundeskunsthalle in Bonn ist sehenswert, auch wenn sie einige Lücken offenlässt.