Solarmarkt wächst kräftig

Trotz eines boomenden Solarmarktes ist der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) nicht gänzlich zufrieden: Klimaziele können laut BSW nur erreicht werden, wenn das Ausbautempo verdreifacht werde.

Die Nachfrage nach Solarstromanlagen ist im vergangenen Jahr nach einer ersten Bilanz des Bundesverbandes Solarwirtschaft um rund 30 % gestiegen. Der Verband freue sich über die Marktbelebung, sei aber noch lange nicht zufrieden, er­klärte BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.

Ausbautempo verdreifachen

Die Klimaziele können Körnig zufolge nur erreicht werden, wenn das Ausbautempo verdreifacht wird. Das gehe aus einer aktuellen Studie im Auftrag des BSW hervor. Zudem warnte der Verbandsvertreter vor einer Versorgungslücke: „Ohne einen deutlich schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien droht bereits in der ersten Hälfte der 20er-Jahre eine Strom­erzeugungslücke infolge des Atom- und Kohleausstiegs.“

Als Gründe für die jüngste Marktbelebung sieht der BSW vor allem den starken Preisverfall der vergangenen Jahre. Aber auch die ver­stärkte Klimadebatte und der Ausbau der Elektromobilität steigern nach seiner Einschätzung die Investitionsbereitschaft in Solartechnik. Von der Politik wünscht sich der Verband, diese Investitionsbereitschaft noch deutlich stärker zu nutzen.

Anpassung an Klimaschutzziele

Körnig forderte dazu die Anpassung der Solarenergie-Ausbauziele an die Klimaschutzziele und die Abschaffung von Marktbarrieren wie der finanziellen Belastung der solaren Selbst- und Quartiersversorgung. Am vordringlichsten sei aber die gesetzliche Umsetzung der von der Koalition zugesagten Streichung des 52-GW-Förderdeckels für Photovoltaik im Erneuerbare-­Energien-Ge-setz (EEG). Ansonsten drohe bereits in diesem Frühjahr ein Ausbaustopp neuer Photovoltaik-Dächer.

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