Skonto: Tönnies rudert zurück

Zum 10. Juli ändert Tönnies seine Zahlungsmodalitäten. Dadurch kann ein finanzieller Nachteil von etwa 40 Cent pro Schwein für die Vermarkter entstehen. Reichen sie diesen Nachteil an die Schweinehalter durch?

Zum 10. Juli ändert Tönnies seine Zahlungsmodalitäten. Dadurch kann für die Vermarkter ein finanzieller Nachteil von etwa 40 Cent pro Schwein entstehen. Es ist zu befürchten, dass sie diesen Nachteil an die Schweinehalter durchreichen.

Die Firma Tönnies ändert ihre Zahlungsmodalitäten. Zwar soll es auch in Zukunft bei dem Zahlungsziel von 5 Tagen bleiben. Aber ab dem 10. Juli 2017 will das Schlachtunternehmen seinen Einsendern ein Skonto in Höhe von 0,2 % berechnen. Dies gilt für die Lieferungen von Mastschweinen und Schlachtsauen. Alternativ soll der Einsender ein um ca. 7 Tage längeres Zahlungsziel akzeptieren.

Gestern kündigte Tönnies zunächst ein Skonto von 0,3 % an. Das hätte bei den derzeitigen Schweinepreisen einen Abzug von rund 0,55 € pro Schwein bedeutet, wie Dr. Frank Greshake von der Landwirtschaftskammer NRW erklärt. Wie jetzt zu hören ist, ruderte der Branchenprimus etwas zurück und senkte den Skontosatz auf 0,2 %. Damit ergibt sich beim aktuellen Schweinepreis ein Abzug von etwa 0,40 € pro Tier.

Ob die Rinderschlachtunternehmen der Tönnies-Gruppe dem folgen, ist bislang nicht bekannt. Für die Landwirte ist das Vorgehen theoretisch erst einmal ohne Bedeutung, weil sie nur in den seltensten Fällen direkt an die Schlachtbetriebe liefern. Der Landwirt handelt bekanntlich die Zahlungsmodalitäten mit seinem Vermarkter aus; dessen Zahlungskonditionen mit dem Schlachtbetrieb sind nicht sein Bier. Aber so mancher wird zukünftig zwischen höheren Vorkosten oder längerem Zahlungsziel wählen müssen, so Greshake. msch