Silomais in trockenen Jahren richtig silieren

In diesem Jahr waren je nach Region trockene und kolbenlose Maisbestände nicht selten. Annette Jilg vom Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg Aulendorf gibt Tipps, wie in solchen Jahren die Silierung trotzdem gelingen kann.

Den passenden Erntezeitpunkt abzuschätzen ist schwierig. Je trockener bzw. wärmer das Wetter, ­desto schneller reifen die Bestände ab. Das rechtzeitige Bestellen des Häckslers ist dabei wichtig.

Schnittlänge und Schichtdicke

Um eine gute Verdichtung zu erzielen, darf bei sehr trockenen Beständen die Schnittlänge maximal 6 mm und die Schichtdicke beim Befüllen maximal 20 cm betragen. Die Walzgeschwindigkeit ist bei 2,5 km/h optimal und sollte maximal 4 km/h schnell sein. Beim Anwalzen ist von einer Zwillingsbereifung abzuraten und der Reifendruck sollte bei 2 bis 3,5 bar liegen.

Häufig weist trockenes Siliergut einen niedrigeren Besatz mit natürlichen Milchsäurebakterien auf. Durch die geringere Menge an Milch- und Essigsäure kommt es daher schneller zu Nacherwärmungen und Schimmelbildungen. DLG WR2 Silierzusätze verbessern die aerobe Stabilität und verringern das Nacherwärmungsrisiko im Silo. Bei extrem schwierigen Silier- und Entnahmebedingungen sind chemische Mittel, zumindest im oberen Drittel, sinnvoll.

Nitratgehalte im Blick

Der Umfang des Nitratabbaus wird durch den Gehalt an Nitrat im Erntegut und durch den Gärverlauf bestimmt. Bei Beständen, die aufgrund von Trockenheit Wachstumsstörungen aufweisen, muss mit erhöhten Nitratgehalten gerechnet werden. Daher ist größte Vorsicht beim Abdecken und bei der Kontrolle des Silos geboten.

Die Silostöcke sollten nicht vor dem Erreichen der stabilen Gärphase geöffnet werden. Dieses ist nicht vor sechs bis acht Wochen der Fall. Je größer das Silo und je wärmer die Umgebungstemperatur, desto langsamer erfolgt das Auskühlen der Silage.

Was tun bei Nacherwärmung?

Tritt Nacherwärmung am Anschnitt auf, so kann eine Behandlung mit Kaliumsorbat oder Propionsäure sinnvoll sein. Diese Behandlung muss immer am kalten Anschnitt erfolgen, da sonst die Wirkungssicherheit nicht gegeben ist. Ein Aulendorfer Versuch zeigte bei täglicher Behandlung eine verbesserte aerobe Stabilität von 32 bis 55 Stunden im Vergleich zum unbehandelten Schnitt. Bei der Ausbringung muss Schutzkleidung verwendet sowie bei Anwendung reiner Säure ein HACCP-Protokoll (Hazard Analysis Critical Control Points) geführt werden. Um gute Erfolge zu erzielen, sollte die Folie wieder über die Anschnittsfläche gezogen werden, um das Abdampfen zu verhindern.

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