Schweinehalter unter Druck

Die Schweinehalter in Deutschland sehen sich momentan durch rückläufige Schweinepreise, kostspielige Umwelt- und Produktionsauflagen sowie die kritische Öffentlichkeit in die Zange genommen. Das ist bei der Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) am Dienstag abend in Osnabrück deutlich geworden.

"Der politische Wind ist weiter rau und schlägt uns insbesondere aus grünen Landwirtschaftsministerien vom Schwarzwald bis zur Nordsee entgegen", stellte der ISN-Vorsitzende Heinrich Dierkes vor den rund 400 Teilnehmern fest. Von der Änderung des Baugesetzbuches über Auflagen von Haltungsbedingungen bis hin zu Verschärfungen der Düngeverordnung mit totaler Kontrolle der Nährstoffströme durch ein Düngekataster – die Themen der grünen Agrarminister seien überall die gleichen. Dierkes kritisierte in diesem Zusammenhang den Widerspruch zwischen teuren Umwelt- und Tierschutzanforderungen auf der einen Seite und dem Idealbild vom kleinen bäuerlichen Familienbetrieb, der sich all dies kaum leisten könne.

Eingehend auf die aktuellen Probleme mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) vertrat der ISN-Vorsitzende die Ansicht, dass die Ansteckungsgefahr in Deutschland durch die neuerlichen Fälle in Litauen und Polen nicht unbedingt größer geworden sei. Trotzdem rief er die Schweinehalter dazu auf, alle bekannten hygienischen Maßnahmen in den Betrieben zu ergreifen, damit dies auch so bleibe.

Mit Blick auf das aktuelle Preisgeschehen kritisierte ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack das Marktverhalten einiger Akteure, "weil sie mit ihrem eigensinnigen Agieren die ganze Marktsituation noch weiter verschärfen und die Abwärtsspirale in der Preisfindung so beschleunigen." AgE