Schrille Töne bei der Mahd

Auf den Grünlandflächen geht es momentan rund – der erste Schnitt steht an. Alljährlich ist damit die Gefahr verbunden, Wildtiere auszumähen. Mai und Juni sind eben auch die Monate, wo Reh, Fasan und andere Tiere auf genau diesen Flächen ihren Nachwuchs bekommen. Akustische Wildretter könnten helfen, Wildtiere zu retten.

Peter Markett, Berufsjäger im Davert Hochwildring, setzt auf akustische Wildretter. Dabei handelt es sich um eine Alarmsirene, die als einfacher Bausatz für rund 15 € im Elektrohandel zu beziehen ist.

Im Rahmen eines Projektes wurden drei Lohnunternehmer sowie fünf Landwirte mit solchen Wildrettern ausgestattet. Gesponsert wurden die Warnsirenen von den Hegeringen Senden und Rinkerode. „Wir wollen in diesem Jahr Erfahrungen sammeln und bei positiver Resonanz das Projekt ausweiten“, sagte Markett bei einem Pressetermin des Davert Hochwildringes am vergangenen Dienstag in Rinkerode.

Wildtiere vertreiben
Um Ricken dazu zu bewegen, ihre Kitze aus der Fläche herauszuführen, können Flattertüten am Vorabend der Mahd aufgestellt werden. Auch der Hinweis, wenn möglich von innen nach außen zu mähen, hat sich in der Praxis bewährt.

Bereits seit drei Jahren setzt Landwirt Georg Wierbrügge aus Rinkerode den akustischen Wildretter ein. Rund 60 ha hat der Milchviehhalter jährlich zu mähen. „Im Vorfeld der Mahd verständige ich die Jäger, die die Flächen absuchen.“ In Verbindung mit dem akustischen Wildretter sind die Wildtierverluste seinen Angaben zufolge deutlich gesunken.

Der akustische Wildretter sollte so an jedem Mähwerk angebracht werden, dass der Warnton (immerhin 120 dB Schalldruck) in die noch zu schneidende Fläche schallt. Die schrillen Töne vernehmen allerdings nicht nur Wildtiere, sondern beispielsweise auch die Fahrer trotz geschlossener Kabine – ein Nachteil, für den es bislang noch keine Lösung gibt.

Und Fakt ist auch: Ein frisch gesetztes Kitz oder eine Henne in Brutstarre lässt sich dadurch nicht retten. Doch zumindest Hasen und Kaninchen ab etwa drei Monaten, Rehkitze ab etwa drei Wochen und erwachsenes Wild lassen sich mittels des akustischen Wildretters aus den Flächen vertreiben. bp