Entscheidung im Artland

Samtgemeinde lehnt Glyphosat ab

In Medien ist bereits von einem "gallischen Dorf" die Rede: Die Samtgemeinde Artland im Landkreis Osnabrück hat den Einsatz von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln untersagt. Die Entscheidung bezieht sich auf 60 ha gemeindeeigenes Ackerland.

Die Samtgemeinde Artland bei Quakenbrück im Norden des Landkreises Osnabrück hat auf gemeindeeigenen Feldern den Einsatz von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln untersagt. In den überregionalen Medien findet diese Entscheidung weithin Beachtung. Die Süddeutsche Zeitung überschrieb ihren Bericht mit „Gallisches Dorf“ und zitiert den Rathaussprecher Franz-Georg Gramann mit den Worten, der Rat der Samtgemeinde habe die Entscheidung „aus Überzeugung“ getroffen. Das Laienparlament habe „den gesudnen Menschenverstand“ eingesetzt.

Die Entscheidung ist bereits am Donnerstag der vergangenen Woche gefallen und bezieht sich auf etwa 60 ha Ackerfläche, die sich im Besitz der Gemeinde befinden, wie die Neue Osnabrücker Zeitung berichtet. Die Entscheidung greift erst nach 2020, wenn die derzeit noch geltenden Pachtverträge auslaufen. Weitere 102 ha Grünland der Gemeinde würden extensiv genutzt. „Auf diesen sei der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ohnehin verboten“, erfuhr die Regionalzeitung in der Verwaltung der Gemeinde.

Der Weg zur Entscheidung

Meidenberichten zufolge geht die Entscheidung auf einen Antrag der örtlichen Fraktion der Grünen aus dem Jahr 2016 zurück. Man habe die Entscheidung auf EU-Ebene abwarten wollen. Dem nun getroffenen Beschluss zum Glyphosateinsatz ging im Rat der Samtgemeinde eine „gut viertelstündige Diskussion“ statt. Für das Glyphosat-Verbot auf Gemeindeflächen stimmten – einem Bericht der Neuen Osnabrücker Zeitung zufolge – 25 Ratsmitglieder von CDU, SPD, Grünen und Linken. Dagegen hätten acht Ratsmitglieder aus den Reihen der CDU und der FDP gestimmt.

Die Samtgemeinde im Norden des Landkreises Osnabrück besteht aus den vier Mitgliedsgemeinden Badbergen, Menslage, Nortrup und Quakenbrück. Die Region mit rund 23.000 Einwohnern ist ländlich geprägt und überregional vor allem wegen seiner mehr als 700 denkmalgeschützten Fachwerkhöfe bekannt.