Rukwied spricht in Ahlen

DBV-Präsident Joachim Rukwied, unterstrich zu Beginn seiner Rede auf dem Kreisverbandstag des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Warendorf die Bedeutung der Landwirtschaft in der Bundesrepublik. In der Ahlener Stadthalle schlug er den Bogen am vergangenen Freitag jedoch etwas weiter und fasste das gesamte Agribusiness zusammen.

Das Agrarbusiness mit der gesamten Lebensmittelkette von der Urproduktion bis zum Verbraucher stellt 11 % der Arbeitsplätze in der deutschen Wirtschaft und ist, gemessen an der Zahl der Beschäftigten, mit 4,5 Mio. die drittstärkste Branche, erklärte Rukwied.

Schwierige Diskussion

Dennoch sehen sich die Landwirte gegenwärtig einer zum Teil undifferenzierten öffentlichen Meinung gegenüber. In Diskussionen werde beispielsweise unterstellt, die deutsche Landwirtschaft sei Agrarindustrie und Massentierhaltung pur. In derlei Diskussionen mit rationalen Argumenten weiterzukommen sei bisweilen schwer, räumte Rukwied ein: „Wenn ich rational argumentiere, spüre ich, dass ich die Menschen emotional nicht erreichte.“ Leider finde diese Entwicklung auch Niederschlag in der Politik und den Denkmustern vieler politischer Akteure, schilderte Rukwied seine Erfahrungen. Das ändere jedoch nichts an seiner klaren Position, wonach die deutschen Landwirte für eine bodenständige, generationenübergreifende Landwirtschaft stünden.

Es gibt Grenzen

Auch wenn der Bauernpräsident in seiner Rede immer wieder deutlich machte wie wichtig eine professionelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit sei, um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, so zog er doch eine klare Grenze für die Diskussionsbereitschaft. Rukwied: „Gruppen, denen es nur darum geht, Landwirte zu diffamieren, muss man auch mal sagen: Mit Ihnen rede ich nicht mehr.“

Greening noch nicht geklärt

Im Hinblick auf die Reform der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) dämpfte Rukwied in seiner Rede die Stimmung ein wenig. Der Rahmen sei zwar gesetzt, die Schlacht jedoch noch nicht geschlagen, warnte er. Nach seiner Meinung müsse ein entscheidender Punkt noch geklärt werden, gemeint ist dabei die Ausgestaltung des Greenings. Aus Sicht des Präsidenten will die EU-Kommission nach wie vor darauf hinwirken, dass die Greening-Flächen nicht mehr produktiv genutzt werden können. Das sei jedoch indiskutabel.Wob

Mehr über den Kreisverbandstag in Ahlen lesen Sie in der kommenden Ausgabe des Wochenblattes.