Rickmers verlässt die Agravis
Personeller Paukenschlag bei der Agravis Raiffeisen AG: Vorstandschef Andreas Rickmers verlässt das Unternehmen.
Wie Ende vergangener Woche in Münster mitgeteilt wurde, haben sich der Aufsichtsrat und Andreas Rickmers „im besten Einvernehmen geeinigt, die weitere Zusammenarbeit zu beenden“. Hintergrund dieser Entscheidung sei die unterschiedliche Auffassung über die weitere strategische Ausrichtung und Organisation der Agravis-Gruppe. Die weiteren Vorstandsmitglieder Johannes Schulte-Althoff und Maria-Johanna Schaecher bleiben im Amt.
Gute Entwicklung trotz schwierigen Marktumfeld
Aufsichtsratschef Franz-Josef Holzenkamp bescheinigte Rickmers, einen wichtigen Prozess zur Weiterentwicklung der Agravis angestoßen zu haben. Das Unternehmen habe sich unter dessen Führung in einem sehr schwierigen Marktumfeld und einem Ausnahmejahr 2018 gut entwickelt und stehe auf einem soliden Fundament. Rickmers hatte Mitte Januar im Rückblick auf 2018 erklärt, dass von einer Steigerung des Umsatzes und Ergebnisses gegenüber dem Vorjahr ausgegangen werde. Im Jahr 2017 hatte der Konzern bei einem leicht höheren Umsatz von 6,4 Mrd Euro lediglich ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von 25,3 Mio Euro verbucht.
Wie Holzenkamp zum weiteren Vorgehen mitteilte, hat sich Schulte-Althoff bereiterklärt, die interimistische Leitung des Unternehmens zu übernehmen, bis ein neuer Vorstandsvorsitzender bestellt ist. Die Nachfolgesuche sei bereits in vollem Gange.
Rickmers hatte mit Wirkung zum 1. Januar 2017 den vorherigen langjährigen Agravis-Vorstandschef Dr. Clemens Große Frie in dieser Position abgelöst, der aus Altersgründen ausgeschieden war. Zuvor war Rickmers als verantwortlicher Leiter der europäischen Agraraktivitäten für den US-Agrarkonzern Cargill tätig gewesen.