Renaissance der Zwischenfrüchte

Das Interesse am Anbau von Zwischenfrüchten nimmt angesichts des zu erwartenden Greenings deutlich zu. Dies zeigte der mit 200 Personen sehr gut besuchte Zwischenfruchttag der Landwirtschaftskammer NRW am Mittwoch in Kalkar.

Ab dem nächsten Jahr müssen Betriebe ab 15 ha bewirtschaftete Fläche 5 % ihrer Ackerfläche als ökologische Vorrangfläche ausweisen. Hier dürfen unter anderem Zwischenfrüchte angebaut werden. Dabei gilt: Je Hektar ökologische Vorrangfläche sind 3,3 ha Zwischenfrüchte vorzusehen.

Die zulässigen Arten (Leguminosen, Gräser, Kreuzblütler, Wildpflanzen) stehen in einer sogenannten Zwischenfruchtliste, die allerdings noch nicht endgültig verabschiedet ist. Wichtig: Es dürfen nur Mischungen mit mindestens zwei Arten ausgesät werden, wo bei der Höchstanteil einer Art bei 60 % keimfähiger Samen liegen darf. Die Aussaat muss bis zum 1. Oktober erfolgen.

Die Mischung macht's

Auf dem Zwischenfruchttag wurde eines deutlich: Je nach Betriebstyp, Fruchtfolge und Anspruch an den Boden sind unterschiedliche Zwischenfruchtlösungen möglich und sinnvoll. Wer seinen Acker nur „begrünen“ will, setzt auf eine einfache und preiswerte Eigenmischung. Hier kann zu Senf oder Ölrettich eine weitere Art wie Ramtillkraut, Buchweizen oder Phacelia + Kresse zugemischt werden.

Bei Saatgutkosten ab etwa 50 €/ha sind diese Mischungen preiswert. Mit 90 bis 100 €/ha müssen Landwirte rechnen, die fertige Saatgutmischungen der Hersteller einplanen. Laut Aussage der Anbieter haben diese Firmenmischungen Vorteile – sie verwerten Gülle gut, sind eine gute Vorfrucht vor Kartoffeln oder dienen dem Humusaufbau. Allerdings ist dies nur schwer überprüfbar.

Was blüht, ist gut für Bienen

Wer es gerne bunt mag und etwas für die Insekten tun will, sollte auf Blühmischungen zurückgreifen. Hier ist das Angebot sehr groß und reicht von Mischungen die spezielle für die Bienen bis hin zu vom Landesjagdverband empfohlenen Blühstreifen angeboten werden. Diese Mischungen enthalten unterschiedliche Arten von spät und früh blühenden Pflanzen.

Allerdings ist bei diesen teuren Mischungen eine sorgfältige Bestellung wichtig. „Wer Blühmischungen einsetzen will, sollte diese hauptfruchtmäßig nach Pflugeinsatz bestellen und im nächsten Jahr die Folgefrucht lieber als Mulchsaat bestellen“, war der Rat von Dr. Clara Berendonk, verantwortlich bei der Landwirtschaftskammer NRW für Grünland, futterbau und Zwischenfrüchte. ekg