Raps: Der Anbau ist attraktiv

Raps hat einen hohen Vorfruchtwert. Bei Weizennachfrucht können je nach Standort und Jahreswitterung rund 10 % Mehrertrag gegenüber Weizen nach Weizen erzielt werden.

Darüber hinaus bietet die Kultur in Veredlungsregionen eine pflanzenbaulich sinnvolle Gülleverwertungsmöglichkeit.

Ein günstiges Keimbett

Die sehr kurze Zeitspanne zwischen Getreideernte und der folgenden Rapsaussaat stellt den Praktiker vor die Herausforderung, eine gute Saatbettqualität bereitzustellen. Ein unkrautfreies, gut rückverfestigtes und mittelfeinkrümeliges Saatbett, eine gleichmäßige Verteilung der organischen Masse im Oberboden sowie eine zügige Verrottung sorgen für ein störungsfreies Keimen und Auflaufen der Rapspflanzen.

Früh räumende Wintergerste ist die günstigste bzw. sicherste Vorfrucht. Bei später Getreideernte und früher Saat (Zeitspanne unter vier Wochen) und vor allem bei geplanter Mulchsaat sollte das Stroh besser abgefahren werden.

Gezielte Bodenbearbeitung

Die Bearbeitungstiefe, vor allem bei Mulchsaat, ist auf die Saatzeit und den Feuchtezustand des Bodens abzustimmen: Bei früher Saat und feuchten Böden kann flacher gemulcht werden. Unter trockenen Bodenverhältnissen und später Saat muss tiefer gearbeitet werden. Bei sehr kurzer Spanne zwischen Vorfruchternte und Rapssaat muss bei der Grundbodenbearbeitung mit dem Pflug auf eine ausreichende Rückverfestigung geachtet werden (Packer). Bei Direktsaat oder Streifenbearbeitung (Strip-Tillage) sollte auf jeden Fall das Stroh der Vorfrucht vom Feld geräumt werden.

Saatzeit und Saatmenge

Eine markante Eigenschaft des Rapses ist seine hohe Regenerationsfähigkeit. Dies ermöglicht in Grenzen eine gute Kompensation acker- und pflanzenbaulicher Fehler, vor allem aber auch negativer Umwelteinflüsse. Eine gute Vorwinterentwicklung ist beim Raps entscheidend. Aussaaten nach dem 5. September sind auch in günstigen Lagen riskant.

Bei (zu) niedrigen Saatstärken und entsprechend geringen Bestandesdichten bilden sich zwar kräftigere und damit standfestere Einzelpflanzen. Diese dünnen Bestände können ein zu mächtiges Schotenpaket entwickeln und reifen unterschiedlich ab. Hier den optimalen Druschtermin zu finden, ist sehr schwierig.
Die Erntebedingungen bzw. Ernteverluste werden durch ein kompakteres und damit homogen abreifendes Schotenpaket positiv beeinflusst.

In Jahren, in denen aufgrund ungünstiger Bestell- oder Witterungsbedingungen extrem geringe Bestandesdichten bzw. sehr lückige Bestände zu verzeichnen sind und über einen Flächenumbruch nachgedacht wird, dürfte ein Bestand in der Regel nur noch fünf bis zehn Pflanzen/m2 aufweisen, um die Kosten für einen Umbruch zu rechtfertigen. Dr. Katrin Bürling, Landwirtschaftskammer NRW

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in Wochenblatt-Folge 29 in einem umfangreichen Raps-Spezial.