Pferdefleisch: Welche Rolle spielt Rumänien?

Musterknabe oder Betrüger? Rumäniens Fleischwirtschaft steht seit dem Pferdefleisch-Betrug im Blickpunkt des Interesses. Während Politiker in Rumänien eine Mitschuld heimischer Unternehmen zurückwiesen, zeigte die am Dienstagabend im ARD-Fernsehen ausgestrahlte Sendung "Report Mainz" ein anderes Bild des EU-Mitgliedstaates.

So berichteten die Redakteure des "Report Mainz" von kranken Pferden ohne Veterinärpapiere, die massenhaft geschlachtet und über offizielle Schlachthöfe in den Handel gelangt sein sollen.

Gegenüber der Presseagentur agerpres.ro hatte Mihai Visan, Exekutivdirektor der Fleischunion Rumäniens (ARC), noch vor rund zwei Wochen erklärt, dass die Branche unter dem Skandal leide und mit Exporteinbußen rechne.

Größter Pferdebestand der Europäischen Union

Laut Angaben von Visan exportieren die rumänischen Fleischverarbeiter jährlich Waren im Gesamtwert von rund 300 Mio. €, vor allem nach Großbritannien, Italien, Griechenland und Zypern. Die Fleischunion ARC zählt 41 Mitgliedsunternehmen, auf die nach eigenen Angaben 55 % der gesamten Fleischerzeugung Rumäniens entfallen.

Das Balkanland hat mit fast 611.000 Tieren (2011) den größten Pferdebestand in der EU. Die Branche hat 2012 rund 6.300 t Fleisch von Pferden, Eseln und Maultieren produziert und davon 6.085 t exportiert.

Den Fernsehbeitrag von "Report Mainz" unter dem Titel "Die Fleischmafia in Rumänien" finden Sie hier