NRW will Vorreiter beim Klimaschutz werden

Der Verlust des globalen Artenreichtums und die Folgen des Klimawandels sind die derzeit größten ökologischen, aber auch ökonomische Gefahren. NRW will nun beides zusammendenken: Klimaschutz und Wirtschaftsinteressen.

Nordrhein-Westfalen will Klimaschutz und Wirtschaftsinteressen miteinander in Einklang bringen. „Unser Anspruch ist es, als Vorreiterland in Deutschland zu zeigen, dass erfolgreicher Klimaschutz und ein starker Wirtschaftsstandort so verbunden werden können, dass wir überzeugende und nachhaltige Antworten auf die Herausforderungen der Energiewende und des Klimawandels geben können“, erklärte Ministerpräsident Armin Laschet heute zur Eröffnung der Tagung „Insekten schützen - Artenvielfalt erhalten“ in Düsseldorf.

Klimawandel und Artenschwund

Auch die Biodiversität steht auf der Agenda der Düsseldorfer Landesregierung. Der Erhalt der biologischen Vielfalt sei ein „zentrales Thema“, betonte der Regierungschef. Der Klimawandel sei ein wesentlicher Faktor für den Artenschwund, auch deswegen sei der Klimaschutz eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Nordrhein-Westfalen stehe zum Klimaschutzabkommen von Paris und werde seine Klimaschutzziele für 2020 erfüllen. Umwelt- und Klimaschutz seien eine „ökologische Notwendigkeit, um die Lebensgrundlagen auch für unsere Kinder und Enkelkinder zu erhalten“, und böten wirtschaftliche Chancen für das Industrieland Nordrhein-Westfalen als „Innovationstreiber“.

Nordrhein-Westfalen steht zum Klimaschutzabkommen von Paris und wird seine Klimaschutzziele für 2020 erfüllen." Armin Laschet, NRW-Ministerpräsident

Nach den Worten von Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser stellt der Verlust der biologischen Vielfalt zusammen mit den Folgen des Klimawandels derzeit die „größte ökologische, aber auch ökonomische Gefahr dar“. Es gelte, das Ausmaß und die Geschwindigkeit des globalen Artensterbens zu stoppen und alles dafür zu tun, unseren „Artenschatz“ den nachfolgenden Generationen zu vererben. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums sollen Blühstreifen auf Ackerflächen in Nordrhein-Westfalen verstärkt gefördert werden. Ziel sei eine Verdoppelung der heutigen Flächen auf landesweit deutlich mehr als 10.000 ha.

Zerwürfnis von Landwirtschaft und Gesellschaft verhindern

Der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) appellierte gemeinsam mit dem Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV) an die Verantwortlichen in Politik und Verbänden, ein Zerwürfnis zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft zu verhindern. „Wir Landwirte nehmen unseren Teil der Verantwortung für die Förderung der Insektenvielfalt an“, erklärten die Verbandschefs Bernhard Conzen und Johannes Röring. Man sei bereit für einen offenen Diskurs mit Politik, Wissenschaft und Gesellschaft, wie die bestehenden Defizite im Arten- und Klimaschutz behoben werden könnten.

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