Nitratmessstellen

NRW will Rote Gebiete „massiv“ verringern

Ursula Heinen-Esser ist sich sicher: Deutschland kommt an einer Verschärfung der Dünge-VO nicht vorbei. Ebenso überzeugt ist die Ressortchefin davon, die Roten Gebiete durch Binnendifferenzierung "massiv" verringern zu können. 10 % der Messstellen seien nicht in Ordnung.

Die deutsche Landwirtschaft kommt an einer Verschärfung der Düngeverordnung nicht vorbei, stellte Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser vergangene Woche auf der Mitgliederversammlung des Rheinischen Rübenbauer-Verbandes (RRV) in Bergheim fest. Sie zeigte sich aber überzeugt, dass es Nordrhein-Westfalen gelingen werde, über die Binnendifferenzierung die Zahl der Roten Gebiete im Land „massiv“ zu verringern.

Überprüfung von Grundwassermessstellen

Heinen-Esser wies daraufhin, dass in NRW derzeit alle 300 Grundwassermessstellen, die besonders hohe Nitratwerte aufwiesen, hinsichtlich der Einflussfaktoren überprüft würden. Nach Angaben der Ressortchefin wurde festgestellt, dass 10 % der Messstellen nicht in Ordnung sind. Diese würden nun repariert und saniert. Zudem würden in ganz NRW 200 zusätzliche Messstellen eingerichtet. Dem wolle der Bund jetzt folgen, erklärte die Düsseldorfer Ressortchefin. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner habe deutlich gemacht, dass eine Binnendifferenzierung bundesweit möglich sei und ein einheitliches System von Messstellen geschaffen werden solle.

Keine Gülle aus den Niederlanden

Nach Ansicht von Heinen-Esser muss zudem verhindert werden, dass weiterhin Gülle aus den Niederlanden nach NRW verbracht wird. Es sei bereits gelungen, die Güllemenge aus dem Nachbarland um ein Drittel zu senken.

Vertragsnaturschutz statt "Verbotskeule"

Mit Blick auf den Aktionsplan Insektenschutz betonte die Ministerin, dass sie eine „Verbotskeule“ strikt ablehne. Sollte mit ordnungsrechtlichen Maßnahmen die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in Naturschutzgebieten verboten werden, werde sich Nordrhein-Westfalen querstellen, denn dies wäre faktisch eine Enteignung. Sie ziehe es vor, weiter mit Agrarumweltmaßnahmen und dem Vertragsnaturschutz als Instrumenten zu arbeiten, hob die Ressortchefin hervor.

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