NRW-Schaftage auf Haus Düsse

Die NRW-Schaftage sind ein beliebter Treffpunkt für Schafzüchter und -halter. In diesem Jahr blieben Besucherzahlen und Auktion allerdings hinter den Erwartungen zurück.

Die NRW-Schaftage standen in diesem Jahr im Zeichen der maedi-unverdächtigen Zuchtschafe. Sie haben am Mittwoch und Donnerstag vergangener Woche im Versuchs- und Bildungszentrum Haus Düsse stattgefunden. Insgesamt war die Schau schlechter besucht als in den vergangenen Jahren. Gründe könnten die Blauzungenkrankheit und die anhaltende Trockenheit sein.

Milchschafe und Dorper

Dr. Fritz Bergmann aus Extertal stellte mit seinem weißen Mutterlamm den Rassesieger der Ostfrie­sischen Milchschafe. Bei den Dorperschafen waren Zuchtschafe aus dem ­gesamten Bundes­gebiet zugelassen und wurden aus fünf Landesschafzuchtverbänden aufgetrieben. Das Preisrichterteam Karl-Dieter ­Fischer aus Sommerland und Andreas Humpert aus Marienmünster kürten einen Jährlingsbock von Frank Drössler aus Bad Arolsen zum Sieger. Den Reserve­sieger stellte Christian Salau aus Seesen.

Die auftriebsstärkste Rasse waren die Texelschafe. Das Siegerlamm stellte die Zuchtstätte Andreas Johlen aus Altenbeken. Bei den Jährlingsböcken wurde der mit 138 kg schwerste Bock des Tages, aus gleicher Zuchtstätte, mit dem Ia-Preis ausgezeichnet. Konrad Hagenkord aus Gütersloh stellte ihn vor.

Die Lammböcke wurden in sieben Altersklassen rangiert. Jeweils einen Klassensieger stellten die Züchter Johlen aus Altenbeken, Tillmann aus Much, Hoffmann aus Heilberscheid und Jacobsen aus Volkensen. Brüggemann aus Ahlen konnte drei Klassen für sich entscheiden. Als Rassesieger wählten die Richter ebenfalls einen Bock von Brüggemann. Dieser wurde anschließend zum Landessieger über alle Rassen hinweg gekürt. Gebhard Hoffmann aus Heilberscheid ist Besitzer des Reservesiegerbocks.

Im Sammlungswettbewerb erzielte die Zuchtstätte Alexander Tillmann aus Much mit vier ausgeglichenen Söhnen des Bockes Julius die Siegersammlung.

Auktion nicht ergiebig

Für Jährlingsböcke der Rasse Dorper investierten Käufer durchschnittlich 612 € in einen Zuchtbock, 188 € weniger als im Vorjahr. Zuchtböcke der Rasse Ostfriesisches Milchschaf wurden nicht nachgefragt. Lediglich das Siegerlamm wechselte den Besitzer. Für Lammböcke der Rasse Texel mussten die Käufer durchschnittlich 395 € investieren. Insgesamt wurden 25 Lammböcke verkauft. Der Markt wurde somit nur zu etwa 60 % geräumt. Sechs Zuchtschafe, darunter ein Bock der Rasse Dorper, konnten auf direktem Wege in die Niederlande und ins benachbarte Österreich verkauft werden. Teuerster Bock wurde mit 1000 € der Landessieger aus der Zuchtstätte Bernd Brüggemann.

In diesem Jahr wurden bei den Fleischschafen nur neun Zuchttiere der Rasse Suffolk von Filies und Koerdt aufgetrieben. Wegen des geringen Meldeergebnisses fand keine Auktion statt. Die Preisrichter stellten ein Mutterlamm aus der Zucht von Meinolf Koerdt, Beckum, an erste Stelle. Dieses wurde auch Resereve­sieger der Rasse. Siegerbock der Suffolks und gleichzeitig Landessieger der Fleischschafe wurde ein gut entwickelter Lammbock, ebenfalls aus der Zuchtstätte Koerdt.

Landschafrassen

Erstmalig wurde ein Zuchtbock der Rasse Alpines Steinschaf von dem Züchter Sascha Prüß, Halver, aufgetrieben. Ebenso erstmalig waren die Braunen Haarschafe aus der Zuchtstätte Ulf Helming, Augustdorf, am Start. Diese neue Rasse geht aus dem Zuchtversuch Nolana vom Typ Landschaf hervor. Bei den Bentheimer Landschafen stellte Martin Tiemann aus Uedem den Ia-prämierten Lammbock. Erfolgreichster Züchter bei den Coburger Fuchsschafen war Martin Sutter aus Spenge. Er brachte mit einem Mutterlamm den Rassesieger und mit einem Lammbock den Reservesieger mit. Gerd Meyer aus Bad Oeynhausen stellte Rauhwollige Pommersche Landschafe aus. Ein Jährlingsbock aus seiner Zucht wurde zum Reservesieger gekürt. Ein weiblicher Jährling aus gleicher Zucht wurde Sieger. Bei den Grauen Gehörnten Heidschnucken konnte ein Jährlingsbock aus der Zuchtstätte Peter Adams, Kempen, mit dem Ia-Preis bestechen. Wolf-Dieter Deter, Spenge, stellte bei den Weißen Gehörnten Heidschnucken den Ia-Preisträger. Sieger und Reservesieger der Weißen Hornlosen Heidschnucke wurde Heinrich Havermeier aus Lage. Christoph Münter aus Vlotho räumte bei den Skudden ab: Er stellte mit zwei Jährlingsböcken sowohl den Sieger als auch den Reservesieger. Bei den Rhönschafen war Debütant Holger Schepp aus Wilnsdorf im Siegerland einziger Aussteller. Einer seiner Jährlingsböcke gefiel den Preisrichterteams um Andreas Humpert und Bruno Becker sowie Burkhard Schmücker und Norbert Pelzer so gut, dass sie ihn gemeinsam zum Landessieger der Landschafrassen erklärten.

Zaunbauwettbewerb

Zu den Schaftagen gehörte ebenfalls ein Wettbewerb im fachgerechten Aufbau von mobilen Zäunen. Besondere Herausforderung in diesem Jahr: Zwei Herdenschutznetze mit einer Höhe von 90 cm sollten mittels einer Breitbandlitze auf 1,20 m erhöht werden. Acht Schafhalter stellten ihr Können unter Beweis. Wiebke Mohrmann von der Schafberatung NRW beurteilte die Ausführung. Sieger wurde Christian Schepp aus Wilnsdorf. Der Gewinner des Wettbewerbs 2018, Marc Hüppe aus Reken, musste sich dieses Mal mit Platz zwei begnügen. Lisa Tiemann aus Uedem erreichte gemeinsam mit Marcel Großholdermann aus Hünxe den dritten Platz.

Beste Hundeführerin

Bei der 14. Meisterschaft im Hüten mit Koppelgebrauchshunden holte sich Kathy Wayand aus Höxter den Wanderpokal. Wayand startete mit drei Hunden. Ihr Rüde Nox erzielte mit 93 Punkten die beste Leistung des Tages. Rüde Flash holte den dritten Platz. Anke Wulfes aus Goslar erzielte mit ihrer Border-Collie-Hündin Flo den zweiten Platz. Insgesamt waren zehn Hunde am Start. Das Preisrichterteam bestand aus den Schäfermeistern Bernd Hibbeln, Dortmund, und Wolfgang Scholle, Lichtenau. Sie beurteilten die Hüteleistung im eigens präparierten Parcours auf der Schlosswiese.

Das Team der Schäferei Schmücker aus Büren stand als Ansprechpartner an der Wollannahme. Rund 6200 kg Rohwolle wurden angeliefert. Bei 4 kg Wolle je Schurschaf wurde Wolle von 1500 Schafen abgegeben.

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