Noch mehr Importferkel

Der Druck auf die deutschen Ferkelerzeuger wird zunehmen. Davon geht Dr. Albert Hortmann-Scholten von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen aus. Bei der Fachtagung für die genossenschaftliche Vieh- und Fleischwirtschaft in Montabaur erklärte der Marktfachmann am Montag, die Einfuhren von Ferkeln aus Dänemark und den Niederlanden würden in den kommenden Jahren noch steigen. Für 2012 gehen Fachleute von 3,5 Mio. holländischen und mehr als 8 Mio. dänischen Ferkeln aus, die den Weg nach Deutschland finden werden. Das wären insgesamt mindestens 2 Mio. mehr als im laufenden Jahr.

Die deutschen Ferkelerzeuger seien dabei, strukturelle und züchterische Defizite aufzuarbeiten, so Hortmann-Scholten. Dazu gehöre vor allen Dingen verstärktes Wachstum bei den Sauenhaltern. Wo eine Zielgröße von mindestens 300 bis 350 Sauen pro Betrieb nicht realisierbar sei, könne der Fortbestand des Hofes beispielsweise über Kooperationslösungen mit gemeinschaftlicher Ferkelaufzucht gesichert werden.

An die Viehvermarktungs-Genossenschaften appellierte der Marktkenner, gerade die dynamischen und leistungsstarken Betriebe an sich zu binden. Es dürfe nicht sein, dass unter dem Dach der Raiffeisen-Organisation ein Sammelbecken vorwiegend für die Schwächeren entstehe. ri