Niedersachsen: Verhaltene Nachfrage nach Melkrobotern

Trotz der deutlichen Arbeitsersparnis setzen sich die sogenannten Melkroboter auf den niedersächsischen Milchviehbetrieben bislang nur langsam durch. Nach Angaben der Landwirtschaftskammer Niedersachsen waren Ende 2011 landesweit 539 Melkroboter auf 390 Höfen im Einsatz. Dies entspricht bisher etwa 4 % der Milchviehbetriebe.

Melkroboter werden häufig als Ersatz für abgängige ältere Melkanlagen, aber auch zunehmend bei einer Stallerweiterung oder einem Neubau installiert worden, heißt es in einer Pressemitteilung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Damit die Tiere den Melkroboter auch freiwillig aufsuchten, werde ihnen beim Melken Kraftfutter angeboten. Darüber hinaus sei es wichtig, dass sich der Besuch des Melkroboters bei den Tieren als positives Erlebnis einpräge. Daher sei jeglicher Stress zu vermeiden. Die Melkanlage müsse gut einsehbar, leicht zugänglich und das Kraftfutter besonders schmackhaft sein. Wenn die Tiere das System angenommen hätten, könnten durchaus 2,7 und mehr Melkungen pro Kuh und Tag erreicht werden.

Im Schnitt benötigten die Tiere 41 Tage, um sich an die neue Melktechnik zu gewöhnen, berichtete die Kammer unter Hinweis auf gemeinsame Untersuchungen mit dem Landeskontrollverband Weser-Ems und der Hochschule Osnabrück. In knapp der Hälfte der befragten Betriebe hätten nach der Umstellung einzelne Tiere selektiert werden müssen. Im Mittel seien es zwei Tiere pro Betrieb gewesen, bei denen meist eine ungünstige Euterform oder der Stress der Umstellung zu Problemen geführt hätten.

Die Milchmenge sei nach einer gewissen Umstellungszeit im Durchschnitt nahezu unverändert gewesen. In 42 % der befragten Betriebe habe dank der Melkroboter sogar durchschnittlich 1,7 kg mehr Milch pro Tier und Tag gemolken werden können. AgE