Nicht immer einfach

Wenig Wissen über und Kontakt zur Landwirtschaft – das Verhältnis zwischen Agrarsektor und Gesellschaft ist schwierig. Landfrauen-Präsidentin Brigitte Scherb fordert Dialogbereitschaft und Zusammenhalt.

Alle Formen der modernen landwirtschaftlichen Produktion haben in Deutschland ihre Berechtigung, ob konventionell oder ökologisch.

Das sagte Brigitte Scherb, Präsidentin des Landfrauenverbandes (dlv) auf dem deutschen Landfrauentag in Erfurt. Deshalb forderte sie Gleichberechtigung für alle Wirtschaftsweisen. Landwirte sollten sich nicht auseinander dividieren lassen.

Das Verhältnis zwischen dem Agrarsektor und der Gesellschaft bezeichnet die Landfrau als nicht immer einfach. Es müsse jedoch beachtet werden, dass sowohl der Kontakt zwischen der Landwirtschaft und den Verbrauchern als auch das Wissen um die Zusammenhänge in der Nahrungsmittelproduktion heute so gering sind wie nie. Scherb warb deshalb für den Vorschlag ihres Verbandes für ein verbindliches Unterrichtsfach „Ernährungsbildung“.

Geld und Unterstützung für Startups

Von den Landwirten forderte sie die Bereitschaft zu notwendigen Veränderungen und bessere Kommunikation mit den Verbrauchern. Eine besondere Verantworten komme den Landfrauen dabei zu. Die stünden oft an vorderster Front im Dialog mit Verbrauchern, Politik, Kirchen und Gesellschaft und seien dafür auch hervorragend ausgebildet.

Außerdem ist Scherb der Überzeugung, dass Frauen häufig Ideengeber für neue Vermarktungsmodelle und Einkommensalternativen sind. Um diese Innovationen umzusetzen, seien sie aber auf gute Startbedingungen angewiesen. Scherb forderte deshalb eine stärkere und vor allem unbürokratische Förderung solcher „Startups“ im ländlichen Raum. AgE/ CG