Claas entwickelt Dreschwerke weiter

Neues Herz für den Lexion

Claas verpasst der gesamten Lexion-Baureihe neue Dreschwerke mit einer 755-mm-Dreschtrommel. Für die Schüttlermaschinen gibt es jetzt eine zusätzliche Abscheidetrommel, die Hybriddrescher erhalten eine größere Zuführtrommel.

Mit dem neuen Dreschwerk „APS Synflow Walker“ erhalten die Fünf- und Sechs-Schüttlermaschinen die Bezeichnung 5000 und 6000. Die Konstrukteure haben die Breite des Dreschwerkes mit 142 cm (Lexion 5000) bzw. 170 cm (Lexion 6000) beibehalten. Auch die 45-cm-Vorbeschleunigertrommel ist weiterhin Bestandteil der Einheit. Die Dreschtrommel allerdings hat nun einen von 60 auf 75,5 cm angewachsenen Durchmesser, wird durch eine 60-cm-Abscheidetrommel ergänzt und der Umschlingungswinkel beträgt nur noch 132° statt 142°.

Die Trommeln sind so zueinander angeordnet, dass besonders flache Übergänge zwischen Vor-, Dresch- und Abscheidekorb entstehen. Das führt zu einem gradlinigen, kraftstoffsparenden Gutfluss – Claas spricht von bis zu 25 % mehr Durchsatz gegenüber dem alten Dreschwerk.

Beschleuniger-, Dresch-, Abscheide- und Wendetrommel im Dreschwerk der Lexion-Schüttlermaschinen. (Bildquelle: Claas)

Große Zuführtrommel in den Hybrid-Mähdreschern

Auch die Hybridmaschinen aus Harsewinkel, in denen ein Trommeldreschwerk und zwei Rotorabscheider die Korntrennung übernehmen, erhalten ein neues Herz. Das „APS Synflow Hybrid“- Dreschwerk besteht aus den gleichen Vorbeschleuniger- und 75,5-cm-Dresch­trommeln mit zehn Schlagleisten, wie sie in den Schüttlermaschinen verbaut sind. Statt einer Abscheidetrommel folgt der Dreschtrommel jedoch eine auf 60 cm Durchmesser angewachsene Zuführtrommel. Durch sie soll der Strohübergang von der tangentialen Dresch- in die axialen Abscheidetrommeln gleichmäßiger und kraftsparender erfolgen. Die Breite des Dreschaggregates beträgt bei den 8000er-Modellen 170 cm und bei den 7000er-Modellen 142 cm.

Tangentiales Hybridmäher-Dreschwerk mit großer Dresch- und Zuführ­trommel. (Bildquelle: Claas)

"Field Scanner" statt "Laser Pilot"

Gegenüber den Vorgängermodellen sind die neuen Schüttlermaschinen nun durch Ausstattungsmerkmale aus den Hybridmaschinen aufgewertet. So steht zum Beispiel die Jet Stream Reinigung zur Verfügung. Mit 3-D-Ausstattung gleicht das System Seitenneigungen bis zu 20 % aktiv aus. Für das Überladen aus dem 9000 bis 13  500 l fassenden Korntank hat der Käufer die Wahl zwischen sieben verschiedenen Entleerrohren bis 12 m Länge und Durchfluss­raten zwischen 110 l/s und 130 l/s. Für den Lexion 6900 ist außerdem eine Variante mit 180 l/s verfügbar, deren Entleerrate auf 90 l/s halbiert werden kann.

Das Auslaufrohr klappt nun um 105° nach vorne. Der Fahrer hat damit aus der Kabine eine sehr gute Sicht auf den Überladeprozess.

Der „Field Scanner“ für die lasergesteuerte Lenkung entlang der Bestandskante ersetzt den „Laser Pilot“. Er ist im Kabinendach integriert und stellt sich dank der automatischen Vorsatzerkennung passend auf den Erntevorsatz ein.

18.000 l Korntankvolumen

In eine neue Dimension stößt Claas mit dem Lexion 8900 TT beim Korntankvolumen vor. Der bisherige Maximalwert von 13  500 l wird nun auf 18 .000 l angehoben.

In der Schüttler- wie auch der Hybrid-Baureihe stammen die Motoren von MAN und Mercedes. Die Spanne bei den großen Lexion reicht vom 10,7-l-Mercedes OM 470 LA mit 408 PS bis zum 16,2-l-MAN D42 mit 790 PS.