Start in drei Monaten

Naturwertstoffanlage Velen

Anfang August soll es so weit sein: Die NDM Naturwertstoffanlage in Venen wird nach gut einem Jahr Bauzeit in Betrieb gehen. 200.000 t Dickgülle sollen hier jedes Jahr zu handelsfähigem Dünger und Wertstoffen für die Industrie aufbereitet werden.

Seit fast genau einem Jahr rollen in Velen die Bagger: Auf einem 4 ha großen Grundstück entsteht eine Anlage in der jährlich 140.000 t Schweine- und 60.000 t Rindergülle zunächst vergoren und anschließend zu handelsfähigen Produkten verarbeitet werden sollen. Jedes Jahr sollen so etwa 1200 t Gesamt-Stickstoff und 950 t Phosphor den Wirtschaftsdüngerkreislauf des Kreises Borken verlassen. Rund die Hälfte der Gülle wird aus den Betrieben der 90 beteiligten Landwirte stammen. Den Rest der Gülle wird die NDM zu Marktpreisen aus dem Kreis Borken aufnehmen.

Produkte für die Industrie

Als Endprodukte sollen in mehreren Verfahrensschritten zunächst der Mineraldünger Ammoniumsulfat-Lösung (ASL), Kalihuminwasser und Phosphorasche entstehen. Später, so der Plan, soll die Phosphorasche als Ausgangsprodukt zur Herstellung von Phosphorsäure dienen. Diese, so NDM-Geschäftsführerin Doris Nienhaus, soll so rein sein, dass sie für die Chip- und Leiterherstellung genutzt werden kann.

Als weiterer Verfahrensschritt ist zudem die Herstellung von Ammoniakwasser geplant. "Die Lebensmittelindustrie hat ihr Interesse an diesem Produkt angemeldet", sagte Nienhaus im Rahmen einer Baustellenbesichtigung des WLV-Arbeitskreises BioEnergie Anfang dieser Woche.

Geförderte Forschungsanlage

Die NDM betritt mit ihrer Anlage Neuland. Zwar beruhen die einzelnen Verfahrensschritte auf bekannter Technik. Doch das Zusammenspiel ist neu. "Wir bauen eine Forschungsanlage. Noch ist vieles offen und muss sich entwickeln", sagte Nienhaus.

Insgesamt wir der Bau der Anlage etwa 18 Mio. € kosten. 2,3 Mio. € stammen aus den Einlagen der Landwirte, 2 Mio. € sind Fördergelder des Bundes. Der Rest ist fremdfinanziert. Zur Absicherung stellt das Land Nordrhein-Westfalen für 80 % der Mittel eine Ausfallbürgschaft bereit.

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie im Wochenblatt Folge 21/2018.

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