Mindestlohn: Wird der Spargel teurer?

Der Mindestlohn wird in diesem Frühling voraussichtlich die Spargelpreise nach oben treiben. Wie der Zentralverband Gartenbau (ZVG) unter Verweis auf das Netzwerk Deutscher Spargelverbände mitteilte, wird das Edelgemüse in der bevorstehenden Erntesaison 10 % mehr kosten müssen als 2014.

Schuld an der erwarteten Preissteigerung seien die zusätzlichen Dokumentationspflichten infolge des Mindestlohns, die bei den Produzenten mehr Bürokratie- und damit auch Lohnkosten verursachten. Dadurch gehe die Schere zwischen der Kosten- und Erlösentwicklung, die sich im Spargelanbau ohnehin seit Jahren öffne, immer weiter auseinander, erklärte der Zentralverband Gartenbau.

Vorteil für Konzerne?

In dieser Situation helfe auch eine zusätzliche Rationalisierung nicht, betonte der ZVG. Vielmehr hätten inzwischen zahlreiche Betriebe Zukunftsängste. In einer Zeit, in der sich immer mehr Verbraucher regionale Produkte wünschten, sähen sich diese Höfe in ihrer Existenz gefährdet.

Sollten sie die Produktion einstellen, erhielten Konzerne aus anderen Ländern wie zum Beispiel Peru die Möglichkeit, Profit zu schlagen. Vor diesem Hintergrund müsse Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles bei der Dokumentationspflicht und anderen Auflagen für Saisonarbeitskräfte aus dem Ausland dringend nachbessern. AgE/mss