Milchquoten kosteten 20 Cent/kg

Die Quotenpreise sind wieder gestiegen. Beim Verkaufstermin am Montag dieser Woche errechnete sich für den westlichen Teil des Bundesgebietes ein Gleichgewichtspreis von 20 Cent/kg, das sind 5 Cent/kg mehr als im Juli. Für die neuen Bundesländer wurde ein Gleichgewichtspreis von 11 Cent/kg ermittelt, 3 Cent/kg mehr beim vorangegangenen Termin.

Gehandelt wurden insgesamt fast 247 Mio. kg Milch, davon 203 Mio. kg in Westdeutschland. Mit mehr als 12. 000 Antragstellern haben rund 12 % der deutschen Milchviehbetriebe als Anbieter oder Nachfrager an diesem Börsengang teilgenommen.

In Nordrhein-Westfalen wollten 332 Milcherzeuger Referenzmengen abgeben, nur eine Handvoll davon hatte mehr als 20 Cent/kg verlangt und blieb deshalb unberücksichtigt. So wurden fast 20 Mio. kg zum Gleichgewichtspreis verkauft. Die Nachfrage war wesentlich größer als das Angebot. Mehr als 900 Landwirte aus NRW wollten insgesamt fast 50 Mio. kg Quote kaufen. 700 waren mit ihren Geboten von 20 Cent/kg oder mehr erfolgreich und sicherten sich damit Referenzmengen im Umfang von knapp 34 Mio. kg. Per Saldo haben die Milcherzeuger in NRW damit ihre Quoten um mehr als 13 Mio. kg aufgestockt – und dafür rund 2,6 Mio. € aufgewendet.

Außer Nordrhein-Westfalen verzeichnete in Westdeutschland nur das Übertragungsgebiet Niedersachsen/Schleswig-Holstein einen Zugewinn an Milchquoten, und zwar im Umfang von gut 4 Mio. kg. Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Sachsen dagegen verloren jeweils zwischen 5 Mio. kg und mehr als 7 Mio. kg. In Ostdeutschland war Mecklenburg-Vorpommern das einzige Land mit Mengenzuwachs: Mehr als 17 Mio. kg zusätzliche Milchquote wanderte in den Nordosten der Republik.

Festzuhalten bleibt, dass die Nachfrage nach Milchquoten ungebrochen ist. Der Anstieg der Quotenpreise wird zum Teil auf die Diskussion über die Fortführung einer Mengensteuerung nach 2015 zurückgeführt. Es zeichnet sich aber auch schon ab, dass im laufenden Referenzmengenjahr die Quotenlinie überschritten und damit die Superabgabe fällig werden könnte. ri