Europäischer Milchmarkt
Milchindustrie befürchtet drastische Folgen eines ungeregelten Brexits
Nach dem Aus für Theresa Mays Brexit-Deal steht ein "harter Brexit" im Raum - mit enormen Schäden für die europäische Milchwirtschaft, so die Befürchtung des Milchindustrie-Verbandes.
Das britische Parlament hat sich am Dienstag Abend deutlich gegen die Brexit-Pläne der britischen Premierministerin Theresa May ausgesprochen. Nach diesem faktischen Aus für einen geregelten Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union befürchtet der Milchindustrie-Verband (MIV), dass ein nun wahrscheinlicher gewordener „harter Brexit“ der europäischen Milchwirtschaft enormen Schaden zufügen könnte. MIV-Hauptgeschäftsführer Eckhard Heuser rief die Vertreter der EU und des Vereinigten Königreichs zu „größtmöglicher Toleranz und Lösungswillen bei allen weiteren kurzfristig zu vereinbarenden Gesprächsversuchen“ auf, um den Schaden aus dem Brexit-Verfahren noch abzumildern.
Drittlandszölle befürchtet
Laut Heuser steht viel auf dem Spiel: Das Vereinigte Königreich ist ihm zufolge ein großer Nettoimporteur bei Milch und Milcherzeugnissen und kauft insbesondere in der Republik Irland viele Milchprodukte ein. Wenn Großbritannien nun bei einem „harten Brexit“ Drittlandszölle gegenüber EU-Ware erhebe, müssten die Produktpreise deutlich angehoben werden. Der Handel drohe dadurch zum Erliegen zu kommen, warnte der MIV-Hauptgeschäftsführer.