Milchmarkt

Milch: Spotmarkt und Börse deutlich über 30 Cent/kg

Die Spotmilchpreise klettern auf mehr als 30 Cent/kg, die Börsenmilchpreise auf mehr als 32 Cent/kg: Trotz der erfreulichen Entwicklung gibt es keinen Grund für Euphorie auf dem Milchmarkt.

Erfreuliche Signale für den Milchmarkt: Die Spotmilchpreise in Deutschland sind in wenigen Wochen von weniger als 20 auf aktuell deutlich mehr als 30 Cent/kg gestiegen. Spotmilch ist die Milchmenge, die Unternehmen frei untereinander handeln. Die Preise gelten als Frühindikator für die Entwicklung der Milchpreise.

Diese positive Prognose bekräftigt der sogenannte Börsenmilchwert (BRM), der sich aus den jeweiligen Schlusskursen der an der Börse EEX in Leipzig handelbaren Kontrakte für Butter und Magermilchpulver errechnet: Der BRM ist im Mai von knapp 27 Cent auf gut 32 Cent/kg für eine Absicherung für Oktober 2020 gestiegen.

Und: Seit Anfang Juni gelten neue Butterkontrakte zwischen Molkereien und Handel, bei dem die Molkereien dem Vernehmen nach höhere Preise durchgesetzt haben, auch wenn aktuell die Verkaufspreise im Laden noch stabil sind.

Dr. Hans-Jürgen Seufferlein vom Verband der Milcherzeuger Bayern blickt deshalb wieder etwas zuversichtlicher auf den Milchmarkt, warnt aber auch vor Euphorie: „Ob es Trend oder Strohfeuer ist, lässt sich erst in den kommenden Wochen beantworten. Viele Entwicklungen am Markt scheinen derzeit auch von politischen Entscheidungen und den daraus resultierenden Erwartungen beeinflusst zu sein.“