Hitzestress bei Kühen vermeiden

Mehr als heiße Luft

Die Lüftungssysteme in deutschen Ställen lassen vielfach zu wünschen übrig. Besonders an heißen Tagen wird das im Kuhstall zum Problem. Mithilfe von Technik und Fütterung lässt sich Hitzestress reduzieren.

Pumpende Atmung, Appetitlosigkeit und Trägheit. Die Hitze macht nicht nur Menschen zu schaffen. Auch bei Kühen sorgen sie für Stress. „Wir haben beim Thema Lüftung schon viel erreicht, sind aber noch lange nicht am Ende“, verdeutlichte Andreas Pelzer die Problematik bei der Informationsveranstaltung zum Thema „Hitzestress vermeiden“ am Mittwoch vergangener Woche im Landwirtschaftszentrum Haus Düsse.

Bei Temperaturen oberhalb von 20 °C fühlen sich Kühe bereits unwohl. Viel wichtiger als die Temperatur ist aber das Verhältnis zwischen Temperatur und Luftfeuchte – der sogenannte Livestock Temperature Humidity Index (THI). Dieser besagt beispielsweise, dass Temperaturen von 25 °C bei einer relativen Luftfeuchte von 70 % bereits Hitzestress auslösen. Die Kühe stehen länger und haben kürzere Liegezeiten. Sie fressen weniger, die Wiederkauaktivität und die Speichelbildung sinken. Das kann Einbußen bei der Milchleistung und gesundheitliche Probleme auslösen. „Verluste durch Hitzestress sind höher als durch Mastitis und Fruchtbarkeit“, betonte Pelzer die Relevanz des Themas.

Bis zu 30 % ihrer aufgenommenen Energie setzen Kühe in Wärme um. Weitere Einflüsse, die sich auf die Stressintensität auswirken, sind das Stallsystem, die Herdengröße und das Management.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Stress im Kuhstall zu reduzieren:

  • Frischluftzufuhr mithilfe von Schläuchen
  • Sensorgesteuerte Kühlung mit Intervallen aus Wasser und Wind
  • Installation von Ventilatoren

Julie Läpke von Raiffeisen vital empfiehlt, abends zu füttern: "Kühe nehmen bei Hitze bevorzugt in den Abend- und Nachtstunden Futter auf." Zusätzlich sollten pansenschonende Komponenten, also wenig Getreide, vorgelegt werden. Denn alles, was im Pansen abgebaut wird, entwickelt Wärme.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Wochenblatt-Ausgabe 31/2018.