Deutscher Tierschutzbund
Mastrinder im Tierschutzlabel „Für Mehr Tierschutz“
Der Deutsche Tierschutzbund weitet sein Tierschutzlabel „Für Mehr Tierschutz“ auf Mastrinder aus. Die entsprechende Richtlinie tritt am 1. Juli in Kraft.
Der Deutsche Tierschutzbund weitet sein Tierschutzlabel „Für Mehr Tierschutz“ vom 1. Juli an auf Mastrinder aus Milchkuhbetrieben aus. Das ist einer Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes zu entnehmen. Bisher gab es das Tierschutzlabel nur für Milchkühe. Nun soll es auf Kälber ausgeweitet werden, die auf Milchviehbetrieben geboren und gemästet werden.
„Mit dem Tierschutzlabel bringen wir ein Mehr an Tierschutz in die Ställe und verbessern die Situation der Rinder sofort“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass viele Landwirte bereit sind, die Tiere unter besseren Bedingungen zu halten, wenn die Produkte entsprechend bezahlt werden. Auch die Verbraucher fordern immer stärker Produkte ein, die unter höheren Tierschutzstandards produziert wurden. Es wird Zeit für ein Umdenken.“
Die Tiere sollen in strukturierten Buchten mit weichen, trockenen und eingestreuten Liegebereich stehen. Scheuerbürsten sollen für den notwendigen Komfort sorgen. Außerdem ist eine Offenfront am Stall vorgeschrieben. Im Premiumbereich müssen die Rinder zusätzlich das ganze Jahr über Auslauf haben.
Transporte in Drittländer vermeiden
Da es in Deutschland laut Pressemitteilung keinen ausreichenden Markt für Kälber gibt, werden männliche Kälber von Milchrassen verkauft – genau wie weibliche Jungtiere, die nicht für die Milchproduktion benötigt werden. Weiter heißt es, dass mehr als 600.000 Tiere ins Ausland transportiert und dort unter Bedingungen gemästet werden, die in Deutschland nicht erlaubt wären. Nicht selten folgen Weitertransporte in Drittländer, wie die Türkei, Nordafrika oder Ägypten, wo die Tiere geschlachtet werden. „Die Torturen für die Tiere bei Transport und Schlachtung sind bekannt. Mit den neuen Kriterien möchten wir dazu beitragen, eine Alternative in Deutschland aufzubauen, die eine tierschutzgerechte und ökonomisch sinnvolle Mast ermöglicht“, so Schröder.