Maisschäden: Was zahlt die Versicherung?

Das heftige Sturmtief Mitte September hat auf zahlreichen Maisflächen in NRW große Schäden angerichtet. Ertragsausfall, Mehraufwand fürs Dreschen, schlechtere Silagen – übernimmt die Versicherung alle Schäden?



Am Mittwoch, 13. September, ist ein Sturm mit Geschwindigkeiten bis zu 150 km/h über Nordwestdeutschland gefegt. Die Folge: Auf zahlreichen Maisflächen knickten die Pflanzen ab, es entstanden große Schäden. Aus dem Kreis Borken sind bei der Bezirksdirektion der Vereinigten Hagel in Münster Schadensmeldungen für 2600 ha eingegangen. Ebenfalls stark betroffen: die Kreise Kleve (2400 ha), Coesfeld (1600 ha) und Steinfurt (1300 ha).

Wir haben die Vereinigte Hagel gefragt, in welchem Umfang sie den betroffenen und versicherten Landwirten den Schaden jetzt ersetzt. Ingolf Grünther von der Bezirksdirektion Münster sagt dazu: "Wir sehen uns eine versicherte Fläche nach der Ernte an. Wie viele Stängel und Kolben liegen am Boden? Die Höhe der Entschädigung bemisst sich aber auch nach den Hektar-Werten laut Vertrag. Einige Landwirte setzen die Hektar-Werte beim Mais leider niedrig an. In diesem Jahr werden sie das sicher bereuen."

Der Mehraufwand fürs Dreschen oder die Verluste, die dadurch entstehen, dass etwa der Silomais nicht voll ausgereift war, sind dem Versicherungsfachmann zufolge grundsätzlich nicht ersatzpflichtig. "Doch die Ernteerschwernisse werden von uns als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit selbstverständlich in der Bewertung des Schadens berücksichtigt. Wir sind ein bäuerliches Unternehmen, wir lassen unsere Mitglieder in dieser Ausnahmesituation nicht im Regen stehen", so Grünther. As

Ein ausführliches Interview mit Ingolf Grünther lesen Sie in Wochenblatt-Folge 39/2017, Seite 11.