Mafia hortet Agrarflächen zur Müllentsorgung

Verbrecherorganisationen wie die Mafia horten in Italien landwirtschaftliche Flächen und nutzen diese unter anderem zur illegalen Müllentsorgung. Gemüse wird auf diesen Flächen trotzdem weiter angebaut.

Das organisierte Verbrechen erwirtschaftet dieses Jahr in der italienischen Land- und Ernährungswirtschaft 14 Mrd €. Mit der illegalen Entsorgung von Abfällen und Sondermüll soll die sogenannte Agromafia allein 3,9 Mrd € verdienen. Das ist ein Ergebnis einer landesweiten Untersuchung des Institutes Eurispes und des Landwirtschaftsverbandes Coldiretti zum Einfluss der Mafia im Agrarbereich.

Besorgniserregend sei dabei vor allem, dass industrielle Schlämme mit giftigen Substanzen auch auf derzeit bewirtschafteten Feldern entladen und zur besseren Verschleierung der kriminellen Machenschaften weiterhin Gemüse und Feldfrüchte darauf angebaut würden, beklagte der Landwirtschaftsverband. Das habe katastrophale Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit der Menschen.

Insgesamt wird von 725.000 ha ausgegangen, die stark belastet sind. Am stärksten betroffen ist der Untersuchung zufolge die Region Kampanien an der Westküste Italiens. In deren Hauptstadt Neapel wird seit Jahren um die Müllentsorgung gerungen. In Kampanien sollen 18 % des Territoriums belastet sein. Besonders tangiert sind außerdem die Regionen Sardinien, Latium und Piemont. Die illegalen Machenschaften ziehen sich damit durchs ganze Land. AgE