Mafia auch in der Landwirtschaft aktiv

In Italien ist die Mafia auch in der Landwirtschaft aktiv. Das hat kürzlich wieder eine gerichtlich angeordnete Beschlagnahmung von illegal erworbenen Immobilien und Agrarflächen im Wert von 25 Mio. € in der sizilianischen Provinz Trapani gezeigt.

Wie der italienische Bauernverband Coldiretti bestätigte, manifestiert dieser Fall erneut das kriminelle Interesse der Mafia, das in der Agrar- und Ernährungswirtschaft mit jährlich 12,5 Mrd. € mittlerweile 5,6 % sämtlicher Machenschaften der international agierenden Verbrecherorganisation ausmache. Nach einem Treffen zwischen Landwirtschaftsminister Mario Catania, dem Antimafia-Staatsanwalt Pietro Grasso und Coldiretti-Präsident Sergio Marini hieß es dazu in Rom, Agrarbetriebe und Verbraucher seien in der Nahrungsmittelbranche unerträglichen kriminellen Übergriffen ausgesetzt, wobei die Abnahmepreise in vielen Fällen unter den Produktionskosten lägen.

Die „Agrarmafia“ bereichere sich seit langem nicht nur unmittelbar in der Landwirtschaft, sondern auch in der Verarbeitung und im Handel, was wiederum die freie Marktwirtschaft einschränke und eine unlautere Konkurrenz bedeute. Die direkte Folge für den Verbraucher seien höhere Nahrungsmittelpreise. Zugleich stünden Qualität und Nahrungsmittelsicherheit auf dem Spiel, da im Rahmen der mafiösen Praktiken Lebensmittel als „Made in Italy“ angeboten würden, die in Wirklichkeit meist aus billig importierten Rohstoffen hergestellt worden seien, beklagte Coldiretti. AgE