LsV: Mahnwache und Verbrecherjagd in Münster
Land schafft Verbindung will die Mahnwache am Münsteraner Hauptbahnhof verlängern. Langweile kommt bei den Landwirten nicht auf: In der vergangenen Nacht waren sie Fahrraddieben auf der Spur.
Seit den bundesweiten Protesten vergangenen Donnerstag (wir berichteten) harren Vertreter von „Land schafft Verbindung – Deutschland“ (LsV) vor der SPD-Geschäftsstelle in unmittelbarer Nähe zum Münsteraner Hauptbahnhof aus. Ihr Ziel: Ein Gespräch mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze. Bislang jedoch erfolglos: „Weder von Svenja Schulze noch von der SPD haben wir etwas gehört“, berichtet Dominic Borgert.
„Dialog ist Pflicht“
Borgert bestückt gemeinsam mit sieben weiteren LsV-lern die aktuelle Mahnwachen-Schicht. Etwa acht Landwirte und drei Schlepper sind Tag und Nacht vor Ort, Ablösung wird via WhatsApp organisiert. „Dialog ist Pflicht“, stellt Borgert mit Blick auf Ministerin Schulze klar. Dieser muss nicht unbedingt am Ort der Mahnwache stattfinden. Als Gesprächskulisse böte sich vielmehr ein Betrieb in Westfalen an; Optionen haben die LsV-lern ausreichend in petto.
Mahnwache geht in die Verlängerung
Um ihrer Forderung nach einem Gespräch Nachdruck zu verleihen, plant LsV, die eigentlich bis einschließlich Pfingstmontag genehmigte Mahnwache zu verlängern. Gespräche mit der Polizei sollen positiv verlaufen sein, sodass die Mahnwache bis Freitag, 5. Juni, verlängert werden kann.
SOKO LsV
In der Nacht von Freitag auf Samstag hieß es für die Landwirte jedoch: Verbrecherjagd statt Mahnwache – und das gleich zweimal. Der 27-jährige Dominic Borgert war mit dabei, als sich gegen 2:25 Uhr ein Mann an einem Fahrrad zu schaffen machte und das Schloss knackte. Gemeinsam mit seinen Kollegen verständigte Borgert die Polizei und umzingelte den Dieb, bis die Polizei eintraf und den Täter stellte.
Keine zwei Stunden später war es wieder so weit: Borgert beobachtete mit einem Kollegen drei Fahrraddiebe und informierte abermals die Polizei. Als die Täter merkten, dass sie ertatppt wurden, flüchteten sie zu Fuß. Die Landwirte nahmen die Verfolgung auf, verloren die Diebe allerdings aus den Augen.
