Lidl will strengere Standards

Der Discounter Lidl will über seine Sortimentsgestaltung den Tierschutz voranbringen und diesen darüber hinaus auch fördern.

Am Montag vergangener Woche veröffentlichte die Einzelhandelskette ein „Positionspapier für den nachhaltigen Einkauf tierischer Erzeugnisse“, in dem verbindliche Grundlagen, Ziele und Maßnahmen für das Unternehmen und die Lieferanten formuliert werden.

Die neuen Leitlinien für die Einkaufspolitik beziehen sich auf das Eigenmarkensortiment und gelten für die Beschaffung tierischer Produkte wie Fleisch, Eier, Molkereiprodukte, Fische und Meeresfrüchte sowie Textilien und Schuhe. Die Verbraucher erwarteten höhere Standards in der Tierhaltung, „weshalb wir mit den beteiligten Akteuren in der Wertschöpfungskette die konventionelle Tierhaltung entsprechend weiterentwickeln wollen“, erklärte das Unternehmen.

Dazu gehört für Lidl neben der Unterstützung der Initiative Tierwohl oder des Marine Stewardship Council (MSC) auch die Sortimentserweiterung um Bioprodukte, regionale Erzeugnisse oder Waren mit besonderen Tierschutzlabeln.In der Tierhaltung setzt der Discounter auf gentechnikfreies Futter, den weitgehenden Verzicht auf Antibiotika und ausreichend Platz für die möglichst in Gruppen zu haltenden Tiere.

In dem Positionspapier von Lidl werden auch konkrete Einzelvorschriften und Zielsetzungen für die zukünftige Beschaffung bei den Lieferanten genannt. So will der Discounter beispielsweise kein Frischfleisch mehr von betäubungslos kastrierten Schweinen kaufen, und er fordert den Ausstieg aus dem Schwänzekupieren. Lieferanten müssen über Vereinbarungen mit dem Landwirt für einen restriktiven Einsatz von Antibiotika sorgen und sollen sich an Konzepten zur Reduzierung resistenter Keime beteiligen.

Aus der Anbindehaltung von Kühen sollen sich die Lebensmittelproduzenten nach einer Übergangszeit ebenfalls verabschieden; Fleisch von Jungbullen aus solchen Haltungsverfahren wird bereits heute nicht mehr akzeptiert. Lidl strebt zudem an, frisches Putenfleisch nur noch aus landwirtschaftlichen Betrieben mit Auslaufzonen zu beziehen. AgE