Lebensmittelhandel verärgert Milchbauern

Aufruhr in der Milchbranche: Der Lebensmitteleinzelhandel hat die Einkaufspreise für Butter bei den Molkereien zum 1. März 2020 gesenkt, um knapp 30 Cent/kg. Allerdings hat nach Aussage mehrerer Branchenvertreter Stand Donnerstagabend 5. März kein Händler die Butterpreise im Laden und somit für die Verbraucher gesenkt. „Da wandert massiv Geld in die Taschen des Handels“, wettert ein norddeutscher Molkereivertreter gegenüber dem Wochenblatt. Der Vorwurf: Der Handel nutze die Verunsicherung der Verbraucher bei den Hamsterkäufen aufgrund des Coronavirus schamlos aus.

Zweiter Aufreger: Aldi Nord und Aldi Süd verhandeln über die Aldi Global Sourcing in Salzburg jetzt erstmals gemeinsam über den Einkauf von frischen Milchbasisprodukten (die sogenannte Weiße Linie). Zuständiger Einkäufer ist nach Informationen der „Lebensmittel-Zeitung“ der Australier Nicholas Bond. Und dieser zieht die Verhandlungen für den ab 1. Mai 2020 geltenden Vertrag deutlich vor und will schon bis Mitte März neue Preise festlegen. „Das ist unverschämt. Der Handel versucht die Delle des Marktes aufgrund des Coronavirus auszunutzen – auf Kosten der Bauern“, schimpft ein süddeutscher Molkerist gegenüber dem Wochenblatt.

Das Wochenblatt hat Aldi Nord um eine Stellungnahme gebeten.