Landwirtschaftlichen Woche Nordhessen: Bauern wollen mitgestalten

Zum Auftakt der Landwirtschaftlichen Woche Nordhessen wurde die ­Ver­ärgerung der Bauern über die aktuelle Agrarpolitik deutlich. Sie sind zu ­Veränderungen bereit, wollen ihre Zukunft aber konstruktiv mitgestalten.

Die heimischen Landwirte sorgen sich um ihre Zukunft. Sie sehen die Existenz der Familienbetriebe durch das Agrarpaket der Bundesregierung sowie die neuerliche Verschärfung der Düngeverordnung und immer mehr Produktionsauflagen in Gefahr. Die Bauern wehren sich zudem gegen einseitige Schuldzuweisungen bei den Themen Klima- und Gewässerschutz sowie Insektensterben. Das wurde am Montag dieser Woche (13. Januar 2020) in Baunatal bei Kassel deutlich, wo sich rund 500 Besucher der Landwirtschaftlichen Woche Nordhessen unter der Leitung des Hessischen Bauernpräsidenten Karsten Schmal zur traditionell ersten agrar­politischen Standortbestimmung des Jahres trafen.

Treckerdemo vor der Halle

Dabei bekam Hessens Landwirtschaftsministerin Priska Hinz gleich bei ihrer Ankunft in Nordhessen den Unmut der Praktiker deutlich zu spüren: Die grüne Ressortchefin wurde von den Aktiven der Initiative „Land schafft Verbindung“ (LsV) mit einer Schlepperdemo „begrüßt“.

Und auch in der Stadthalle wehte Priska Hinz ein rauer Wind entgegen. HBV-Präsident Schmal erklärte der Ministerin freundlich im Ton, aber klar in der Sache, warum seine Berufskollegen derart wütend und verunsichert sind: Hauptauslöser ist das vom Bundeskabinett Anfang September beschlossene Agrarpaket mit dem Aktionsprogramm Insektenschutz und die weitere Verschärfung der Düngeverordnung.

Rote Gebiete überprüfen?

Die Praktiker wehren sich vor allem gegen die Einteilung der...