Corona-Krise

Landwirte stellen tausende Schutzanzüge zur Verfügung

Der Verein i.m.a organisiert Schutzanzüge für Rettungskräfte und Arztpraxen. Die Schutzkleidung war ursprünglich für Besucher in Ställen vorgesehen.

Der Verein information.medien.agrar (i.m.a) und die hinter ihm stehenden Bauernfamilien bemühen sich derzeit darum, für Nachschub bei Atemmasken und Schutzanzügen in Kliniken und Arztpraxen zu sorgen. Diese werden mit dem Fortschreiten der Corona-Krise immer knapper. Wie der i.m.a gestern mitteilte, stellen die Landwirte jetzt tausende Schutzanzüge zur Verfügung, die mit finanzieller Unterstützung der Landwirtschaftlichen Rentenbank angeschafft worden waren. Diese Anzüge würden normalerweise landwirtschaftlichen Betrieben zur Verfügung gestellt, die sich an der Transparenz-Initiative „EinSichten in die Tierhaltung“ beteiligten und ihre Ställe für Besucher öffneten.

Schutz von Heinsberg bis Passau

Die Schutzanzüge, die eigentlich beim Besuch von Tierställen vor dem Eintragen von Keimen schützen sollen, werden laut i.m.a jetzt von Heinsberg, dem Epizentrum der Pandemie in Deutschland, bis Passau an der österreichischen Grenze verteilt. „Unsere Schutzanzüge sollen einen akuten Bedarf decken helfen“, erklärte Bernd Schwintowski, der beim i.m.a die Idee für den Versand der momentan nicht benötigten Schutzkleidung hatte. In Corona-Zeiten, in denen die Besucher auf den Höfen ausblieben, sollten die angeschafften Overalls „die Helfer beim Helfen schützen“.

Nach Angaben von Schwintowski dient die Schutzbekleidung vor allem Ersthelfern. In Heinsberg würden sie von der Stadtverwaltung an Arztpraxen und Kliniken verteilt, während in Passau der Malteser Rettungsdienst die Verteilung organisiere. An der Grenze zu Österreich wolle man nicht nur die eigenen Kräfte damit ausstatten, sondern auch dem Klinikum der Stadt und dem Technischen Hilfswerk damit zur Seite stehen.

Überschüssige Schutzanzüge spenden

Schwintowski appellierte an alle Landwirte, die noch überschüssige Schutzanzüge haben, diese in ihrer Nachbarschaft an Arztpraxen und Rettungsdienste weiterzureichen. Mit gutem Beispiel vorangegangen seien bereits Landwirte aus Westfalen-Lippe und in Schleswig-Holstein. Sie hätten ihre Schutzanzüge, Schuhüberzieher und Gummihandschuhe an Krankenhäuser und Arztpraxen verteilt.

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