Landgericht Paderborn: Franzsander wartet auf Termin

Noch keinen neuen Termin hat das Landgericht (LG) Paderborn gegen Berthold Franzsander aus Delbrück festgesetzt. Der erste Strafprozess gegen den einst größten Produzenten von Biogeflügel in Deutschland war Mitte 2011 geplatzt, nachdem ein Schöffe schwer erkrankt war.

Der Staatsanwalt wirft Franzsander vor, von 2005 bis 2008 Biogeflügelfleisch deutschlandweit vermarktet zu haben, das gar keines war. Um den Profit zu steigern, soll der Landwirt Hähnchen, Puten usw. mit konventionell erzeugtem Getreide gemästet haben. Im neuen Prozess wird es laut Gerichtssprecher Bernd Emminghaus im Kern darum gehen, den genauen Schaden festzustellen, den der Angeklagte mit seiner Handelsfirma RoBert‘s Bio-Geflügel GmbH & Co. KG angerichtet hat.

Die Bioszene wartet gespannt auf die Neuauflage des Prozesses. Denn es geht auch um folgende Fragen: Werden die Bio-Produzenten ausreichend von ihren eigenen Kontrollstellen und den Behörden überwacht? Und wie kann man solchen Betrügereien besser begegnen? Alle Beteiligten wissen: Je höher die Preise für Biofuttermittel sind, desto größer wird die Versuchung, dass erneut konventionell erzeugtes Getreide in die Futtertröge der Biobauern wandert. As