Landfrauen-Vorsitzende als Agrarministerin

Die CDU in Niedersachsen geht mit Barbara Otte-Kinast als Anwärterin auf den Posten des Landwirtschaftsministers in den Landtagswahlkampf. Die Vorsitzende des Niedersächsischen LandFrauenverbandes Hannover (NLV) wurde in dieser Woche von CDU-Spitzenkandidat Bernd Althusmann als erstes Mitglied seines Kompetenzteams vorgestellt. Wie der NLV dazu in einer Presseverlautbarung betonte, ist es ein Anliegen des Verbandes, dass mehr Frauen in die Politik gehen.

Meyer habe "nichts bewegt"

Frauen hätten aufgrund ihrer Lebensbedingungen und Erfahrungen eigene Vorstellungen und Entwicklungsideen und gestalteten Politik oftmals mit viel Empathie und Diplomatie, so der NLV. Otte-Kinast lasse ihr Amt als Landesvorsitzende ab sofort ruhen. Der Verband bescheinigte ihr, Landwirtschaft mit Herzblut zu betreiben.

Otte-Kinast führe mit ihrem Mann in Beber einen Milchhof mit Ackerbau und zwei Biogasanlagen. Sie war 2014 als Nachfolgerin von Brigitte Scherb an die Spitze des NLV gewählt worden.

Bei ihrer Vorstellung bekannte sich die 52-Jährige zur neuen Düngeverordnung. Die Landwirte würden die Vorschriften bereits umsetzen, „aber man muss uns Zeit geben“. Otte-Kinast bescheinigte Landwirtschaftsminister Christian Meyer, ein offenes Ohr zu haben; jedoch habe Meyer nichts bewegt.

Problemwölfe entnehmen

Sie wolle als Ministerin alle Beteiligten des ländlichen Raums - konventionelle wie Ökolandwirte, Fischwirte und andere - an einen Tisch holen und deren Sorgen anhören. Außerdem wolle sie den ländlichen Raum stärken, indem sie die Wirtschaftskraft stärke. Zur Wolfsproblematik stellte Otte-Kinast fest, dass mehr Tiere vergrämt und Problemwölfe entnommen werden müssten.

Zuvor hatte Althusmann erklärt, dass für ihn eine Koalition mit den Grünen nicht in Frage komme. Dem CDU-Landesvorsitzenden sind die Grünen in Niedersachsen zu "linkslastig". Der neue Landtag in Niedersachsen wird am 15. Oktober gewählt. AgE