Landfrauen fordern gemeinsame Vision für zukunftsfähige Landwirtschaft
Der Deutsche LandfrauenVerband (dlv) nimmt die Politik in die Pflicht: Mit immer neuen Kurskorrekturen und überbordender Bürokratie würde das Vertrauen der Landwirtsfamilien verspielt. Die Verschärfung der Dünge-VO sei nur eine Baustelle von vielen.
Mehr Planungssicherheit und eine weithin akzeptierte Vision für die Landwirtschaft der Zukunft hat der Deutsche LandFrauenverband von der Politik gefordert. Verbandspräsidentin Brigitte Scherb warf der Bundesregierung vor, mit immer wieder neuen Kurskorrekturen und überbordender Bürokratie das Vertrauen der Landwirtsfamilien zu verspielen. Ihr zufolge ist die geplante erneute Verschärfung der Düngeverordnung dabei nur eine „Baustelle“ von vielen. So stünden in vielen Bereichen neue gesetzliche Regelungen an, die von Auflagen für Stallneubauten über Einschränkungen beim Pflanzenschutz bis hin zur Neuregelung der Ferkelkastration reichetn.
Existenz der Betriebe steht auf dem Spiel
„Das Konglomerat an Vorschriften, die den landwirtschaftlichen Betrieben zunehmend auferlegt werden, setzt besonders das wirtschaftliche Auskommen und damit die Existenz aller landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland aufs Spiel“, warnte die dlv-Präsidentin. Diese stellten aber das Grundgerüst eines lebendigen ländlichen Raums dar. Scherb forderte die Politik und die Gesellschaft deshalb auf, endlich die Folgen für die regionale Landwirtschaft und insbesondere für die Dörfer und die Kulturlandschaft in den Blick zu nehmen.
Gesucht: Landwirtschaft der Zukunft
Dringend erforderlich ist nach Ansicht von Scherb auch eine von Politik, Berufsstand und Gesellschaft gleichermaßen getragene Idee, wie die Landwirtschaft der Zukunft aussehen sollte. Sie ist sich sicher, dass es nur mit einer solchen gemeinsamen Vision gelingen werde, die großen Aufgaben wie den Erhalt der Artenvielfalt oder ein Mehr an Tierwohl zu bewältigen und gleichzeitig die wirtschaftliche Situation der Landwirte abzusichern. Der dlv fordere deshalb schon seit langem, die Auswirkungen verschiedener landwirtschaftlicher Produktionsverfahren in den Punkten Umwelt, Wirtschaft, Soziales und Gesellschaft zu vergleichen und die Ergebnisse dieser Analyse als Grundlage für eine gesamtgesellschaftliche Diskussion heranzuziehen.