Landesjägertag der Wende

Der designierte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet kündigt auf dem Landesjägertag neben einer inhaltlichen Überarbeitung des Jagdgesetzes eine neue Dialogkultur gegenüber dem ländlichen Raum an.

Der designierte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet kündigt auf dem Landesjägertag neben einer inhaltlichen Überarbeitung des Jagdgesetzes eine neue Dialogkultur gegenüber dem ländlichen Raum an.

Am Ende seiner Rede gab es stehende Ovationen: Armin Laschet, der designierte NRW-Ministerpräsident, hat als Gastredner beim diesjährigen Landesjägertag in Gütersloh die Erwartungen seiner Zuhörer erfüllt. Obwohl man sich noch in einer „Zwischenphase“ befände – die schwarz-gelben Koalitionsverhandlungen liefen am Wochenende noch –, ließ der CDU-Parteivorsitzende in der mit rund 1000 Grünröcken vollbesetzten Stadthalle keinen Zweifel daran, dass sich in NRW einiges ändern wird.

Keine "Umerziehung" mehr

Neben einer inhaltlichen Überarbeitung des Landesjagdgesetzes kündigte er eine neue Dialog­kultur gegenüber dem gesamten ländlichen Raum an. Bislang sei seitens Düsseldorf eine „Umerziehung“ derer erfolgt, die in der Jagd tätig seien. „Das muss sich jetzt wieder ändern. Wir wollen ein modernes Jagdgesetz schaffen, das den Bedürfnissen der Betroffenen gerecht wird – und das Ideologie-frei und sachlich-fachlich“, sagte Laschet unter dem Applaus der Jäger.

Mehr Gewicht für das Land

Die Anliegen des ländlichen Raumes müssten wieder an Gewicht erhalten. Umgesetzt wird dies bereits bei den laufenden Koalitionsverhandlungen, bei denen Max von Elverfeldt – obwohl kein Abgeordneter – als Vorsitzender des Verbandes „Familienbetriebe Land und Forst NRW“ (ehemals Grundbesitzerverband) die Interessen des ländlichen Raumes vertritt.

„Jetzt besteht die Chance, zu einem modernen Jagdgesetz und zu weiteren neuen Gesetzen für den ländlichen Raum zu kommen – und das nicht gegen die Hauptbetroffenen, sondern mit ihnen“, betonte der Präsident des Landesjagdverbandes (LJV), Ralph Müller-Schallenberg. Er sprach von einem Jägertag der Wende, warnte jedoch vor zu viel Euphorie. Erwartet würden von der Regierung keine Geschenke, sondern eine vernünftige Politik, insbesondere Jagdpolitik, so der Jägerpräsident sinngemäß.

Die „Pille“ für Waschbären?

Wie wichtig Information und Öffentlichkeitsarbeit ist, zeigte sich bei dem Grußwort von Hartwig Fischer. Der Präsident des Deutschen Jagdverbandes verwies auf ein Positionspapier von sechs Tierschutzverbänden zum Umgang mit „invasiven Arten“. Darin wird jegliche Tötung als „nicht tierschutzgerecht“ abgelehnt und stattdessen für das Fangen und Kastrieren oder für die „Pille“ zur Unfruchtbarmachung von Waschbär, Mink & Co. plädiert. (bp)

Den vollständigen Veranstaltungsbericht mit Informationen zu einer geplanten Werbekampagne und ihrer Finanzierung können Sie in Wochenblatt Ausgabe 25/17 lesen.