Interview

Land schafft Verbindung: „Bei Sacharbeit wird’s rar“

„Land schafft Verbindung“ (LsV) hat erfolgreiche, aber auch anstrengende Wochen hinter sich. Georg Biedemann, Pressesprecher von LsV in NRW, zieht ein Fazit und blickt nach vorn.

Wochenblatt: Herr Biedemann, Sternfahrt NRW, Großdemo Berlin, Agrargipfel bei Kanzlerin Merkel: Welches Fazit ziehen Sie?

Georg Biedemann: In Summe haben wir viel erreicht. Besonders durch die Demo in Berlin: Während vorher fast kein Politiker mit uns reden wollte, rennen wir nun offene Türen ein. Viele kommen sogar raus auf unsere Höfe und informieren sich vor Ort. Und ohne uns hätte es den Agrargipfel bei der Kanzlerin nicht gegeben. Immerhin sind daraus weitere Gesprächs- und Arbeitsgruppen entstanden.

Sie wollten Dialog statt Konfrontation. Sind Sie am Ziel?

Den Dialog haben wir erreicht. Das liegt vor allem daran, dass alles friedlich und gewaltfrei abgelaufen ist und wir angenehm aufgefallen sind, weil wir zum Beispiel Obst und Gemüse an Verbraucher verteilt haben. Jetzt geht es darum, unsere Forderungen zu formulieren und diese auch umgesetzt zu bekommen.

Klappt das? Hat LsV genug Kraft für die trockene Sacharbeit? WhatsApp-Gruppenleiter berichten, dass sie sofort Leute für einen Treckerkonvoi finden, aber niemanden, der ein Protokoll schreibt.

Das ist tatsächlich so. Einige sagen uns ganz offen „Ich kann besser Trecker fahren“, wenn es darum geht, Positionen aufs Papier zu bringen. Und ich selbst merke auch, dass es im Moment mehr Arbeit ist, als ich leisten kann. Trotzdem müssen wir von LsV es jetzt schaffen, dass jedes Bundesland ein Positionspapier erstellt.

Gelingt Ihnen das?

In NRW arbeiten wir gut mit den beiden Landesbauernverbänden RLV und WLV zusammen. Das hilft uns. Bei den Positionen haben wir viele Gemeinsamkeiten, aber auch einige Unterschiede.

Konkret: Was fordern Sie bei der Düngeverordnung?

Die positiven Beispiele der Wasserkooperationen sollten Schule machen. Wir fordern, dass wir auch in roten Gebieten die...