Digitalisierung in der Landwirtschaft
Krüsken: 5G an jedem Milchtank
Als "völlig unzureichend" hat DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken die von der Bundesnetzagentur beschlossenen Versorgungsauflagen im Zusammenhang mit der Versteigerung der 5G-Frequenzen kritisiert.
Sachgerechte Rahmenbedingungen für den Einsatz der Digitalisierung in der Landwirtschaft hat der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, gefordert. Beim öffentlichen Fachgespräch des Bundestagsernährungsausschusses in Berlin betonte Krüsken erneut die Notwendigkeit einer flächendeckenden, leistungsfähigen Internet-Infrastruktur. „Wir brauchen 5G an jedem Milchtank“, so der Generalsekretär. Die von der Bundesnetzagentur beschlossenen Versorgungsauflagen im Zusammenhang mit der Versteigerung der 5G-Frequenzen kritisierte er erneut als „völlig unzureichend“.
Standardisiertes Datenformat benötigt
Krüsken sprach sich dafür aus, bestimmte Daten für alle Anbieter und Anwender als Teil der öffentlichen Infrastruktur kostenfrei bereitzustellen. Er nannte Geo- und Wetterdaten, aber auch Betriebsmitteldaten in standardisierten maschinenlesbaren Datenformaten. Dabei gehe es insbesondere um ein standardisiertes Datenformat über Pflanzenschutzmittel, Sorten, Tierarzneimittel sowie Dünge- und Futtermittel.
Eine wesentliche Voraussetzung für einen Erfolg der Digitalisierung in der Landwirtschaft sieht der DBV-Generalsekretär in offenen, standardisierten Schnittstellen zwischen den verschiedenen Systemen und Lösungen. Hingegen sei es für die Landwirtschaft weder wünschenswert noch realistisch, dass sich sämtliche Facetten der Digitalisierung in der Hand eines Dienstleisters wiederfinden.
Kompetenzzentrum für Praxis und Politik
Für unbedingt erforderlich hält Krüsken die Einrichtung eines praxisorientierten Kompetenzzentrums, das die Akteure zusammenbringe sowie Nutzen und Risiken digitaler Verfahren bewerte. Aufgabe eines solchen Kompetenzzentrums müsse es sein, Handlungsfelder zu identifizieren und Handlungsempfehlungen für die Politik zu geben sowie den standardisierten Datenaustausch zu fördern und zu koordinieren.
Richtig einzuordnen seien die Risiken der Digitalisierung. Krüsken nannte die Frage nach der Datenhoheit des Landwirts, der Eigentumseigenschaft von Daten sowie nach dem Umgang mit dem wirtschaftlichen Nutzen von Datenintegration und Metadaten innerhalb der Wertschöpfungskette.