Kreisverbandstag Coesfeld: Betriebszweig Öffentlichkeitsarbeit

Die Wahrnehmung der Landwirtschaft in der Öffentlichkeit war eines der zentralen Themen auf dem Verbandstag des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Coesfeld in Senden.

Der Hauptredner des Tages, der Präsident des Landesbauernverbandes Schleswig-Holstein, Werner Schwarz, forderte die Zuhörer in der Steverhalle in Senden auf, mehr in die Öffentlichkeitsarbeit zu investieren.

„Die Kommunikation mit den Verbrauchern ist inzwischen zu einem echten Produktionsfaktor in den Betrieben geworden“, sagte Schwarz. Wenn die Landwirtschaft dennoch häufig am Pranger steht, dann liegt das nach Analyse von Schwarz nicht etwa an der mangelnden Glaubwürdigkeit der Person Landwirt. Vielmehr stünden die Produkte bzw. die Produktionsweise in der Kritik. Nach seiner Erfahrung müssen Landwirte zunächst Vertrauen gegenüber den Verbrauchern aufbauen, um Überzeugungsarbeit leisten zu können und das gehe nicht nur durch das Herunterspulen von reinen Fakten – „Vertrauen ist eine Mischung aus Kopf und Bauch“, erklärte Schwarz.

Botschafter der Landwirtschaft

Immer weniger Bürger wissen heute wirklich, wie landwirtschaftliche Betriebe funktionieren und welche Anforderungen an die Produzenten von qualitativ hochwertigen Lebensmitteln gestellt werden, beklagte Coesfelds Kreisverbandsvorsitzender Anton Holz. Deshalb sei es besonders wichtig, junge Landwirte in speziellen Seminaren zu „Botschaftern der Landwirtschaft“ auszubilden, wie es beispielsweise der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) tue.

Junge Leute in die Kommunalpolitik

Angesichts der im kommenden Jahr bevorstehenden Kommunalwahlen wünschte sich Holz von den jungen Leuten mehr Engagement in den kommunalen Gremien, denn auch dort gehe es darum, die Interessen der Landwirtschaft zu vertreten. „Wenn wir in den entscheidenden Gremien nicht vertreten sind, dürfen wir uns am Ende nicht beklagen, wenn gegen unsere Interessen entschieden wird“, mahnte Holz.

Rücksicht nehmen

Holz versäumte es an dieser Stelle nicht, seine Berufskollegen zu mehr Rücksichtnahme gegenüber der Bevölkerung anzuhalten. Insbesondere unnötige Sonntagsarbeit, Güllefahren am Wochenende in Ortsrandlagen und das Verhalten im Straßenverkehr sollten überdacht werden. Auch das sei ein wichtiger Teil der Imagearbeit, gab Anton Holz zu bedenken. Torsten Wobser