Weihnachtsbäume

Kräftig grüne Tannenbäume

Eröffnung der Weihnachtsbaumsaison: Trotz anhaltender Trockenheit rechnen die heimischen Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger mit guten Qualitäten und gleichbleibenden Preisen.

Kleinere Bäume mit makelloser Qualität – diesem Kundenanspruch können die Weihnachtsbaumerzeuger in diesem Jahr trotz der langanhaltenden Trockenheit nachkommen. Nordmanntanne und Blaufichte haben den mitunter monatelangen Wassermangel gut überstanden. Hingegen sind viele neu angepflanzten Kulturen gänzlich vertrocknet. Mit leichten Preiserhöhungen von bis zu 1 €/lfd. m für die Nordmanntanne bleiben die Preise weitestgehend stabil, verkündeten die Weihnachtsbaumerzeuger bei der Saison­eröffnung am vergangenen Donnerstag auf Gut Kuhweide in Hagen.

Regionalität bleibt gefragt

Die anhaltende Nachfrage nach dem Weihnachtsbaum aus der Region gilt nach Einschätzung von Saskia Blümel, Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger, auch für die diesjährige Saison. Der Verbraucher fragt eher kleinere Christbäume zwischen 1,5 und 1,75 m nach, hat aber hohe Anspräche an deren Form und Qualität. Die Nordmanntanne bleibt mit einem Marktanteil von etwa 70 % auch zu diesem Weihnachtsfest der beliebteste Baum, gefolgt von Blaufichte, Rotfichte und Nobilistanne, fasste Blümel zusammen.

Nordmanntanne ist Trockenheit gewohnt

Verkaufsfähige Bäume haben trotz der extremen Trockenheit keinen Schaden genommen, teilte die Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Weihnachtsbaumerzeuger mit. „Im Gegensatz zu anderen landwirtschaftlichen Kulturen kann die Nordmanntanne mit ihrer ausgeprägten Pfahlwurzel die in ihrer Heimat im Kaukasus häufig vorkommende Trockenheit extrem gut aushalten“, begründete Blümel.

Die Preise steigen in diesem Jahr geringfügig um 50 Cent bis 1 €/lfd. m – bezogen auf die Nordmanntanne. Als Grund nannte Blümel die gleichbleibend hohe Nachfrage nach 27 Mio. Weihnachtsbäumen bei leicht sinkendem Angebot. Konkret wird die Nordmanntanne in A-Qualität zwischen 18 und 24 €/lfd. m kosten. Mit 10 bis 16 €/lfd. m und 6 bis 10 €/lfd. m sind die Preise für Blau- bzw. Rotfichte wie gewohnt etwas niedriger.

Weniger Importe

Die meisten Weihnachtsbäume werden nach wie vor aus Dänemark eingeführt, sagte Blümel. Der Importanteil geht zurück und beträgt in diesem Jahr weniger als 10 %. Grundsätzlich hat sich der Handel kaum verändert: Etwa ein Drittel aller Bäume kaufen die Verbraucher am Stand eines Händlers, fast ein weiteres Drittel wird direktvermarktet. Ein Viertel der Weihnachtsbäume verkaufen Baumärkte.

Der Onlinehandel spielt mit 1 bis 3 % kaum eine Rolle. Grund ist nach Blümels Aussage der teure und aufwendige Versand. Beispielsweise müssen die Baumspitzen für den Versand mit speziellen Stäben gesichert werden, damit sie während des Transportes nicht knicken oder abbrechen.

Satt grün ausgefärbt

Auch im Bereich der Schmuckgrünerzeugung blieben große Qualitätseinbußen infolge der Trockenheit aus. Eberhard Hennecke, Schnittgrünerzeuger aus dem Sauerland bewertet die Ausfärbung der Zweige trotz des Wetters mit sehr gut, gleiches gilt für die Nadelhaltbarkeit. Der Schnittgrünabsatz ist auf dem Niveau der Vorjahre, sagte der Vorsitzende der Fachgruppe Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger im Landesverband Gartenbau NRW, wenngleich die Saison sehr schleppend anlief.

Schon bei dieser Ernte zeichnete sich ab, dass Nobilisschnittgrün künftig knapper wird. Als Gründe nannte Hennecke unter anderem die geringen Neuanpflanzungen von Nobilistannen in den zurückliegenden Jahren. „Die Altbestände kommen jetzt in ein Alter, ab dem wir sie aufgrund ihrer Höhe nicht mehr beernten können“, begründete er. Da es bisweilen kein Produkt gibt, welches die Nobilis ersetzt, wird das Schmuckreisig dieser Tannenart schrittweise teurer.