Kommunikationsstrategien für Landwirte

Reden ja – rechtfertigen nein

Die Zeiten, in denen Verbraucher Bauern blindes Vertrauen schenkten, sind vorbei. Jetzt ist Know-how in Sachen Kommunikation gefragt. Mit diesen einfachen Übungen gelingt der Dialog.

Das Verhältnis zwischen Landwirten und Nichtlandwirten ist trotz Öffentlichkeitsarbeit gestört. Denn diese Kommunikation ist oft einseitig. Neue Ideen sind gefragt. Die Studie „Dialog und Wertschätzung“ der Fachhochschule Südwestfalen kommt zu dem Ergebnis, dass der Schlüssel zu mehr Wertschätzung und Akzeptanz der Dialog ist.

Kürzlich bot die FH Workshops für Landwirte an. Jessica Berkes, verantwortlich für die Studie, öffnete einen Werkzeugkasten mit Tipps zur Kommunikation. Mehrere Landwirte übten den Erzeuger-Verbraucher-Dialog im Rollenspiel.

Schluss mit bla, bla, bla

Der neue Weg zu kommunizieren heißt: Verbrauchern persönliche Geschichten erzählen und ihnen Fragen stellen, anstatt sie mit Fakten zu überfluten.

Übung 1 „Der Einstieg ins Gespräch“: Das größte Hindernis ist der Anfang. Wie fange ich ein Gespräch mit einem kritischen Verbraucher an? Wo rede ich mit ihm?

Strategie: Der Supermarkt oder der Feldrand sind ideal. Der Einstieg gelingt schnell und obendrein auf charmante Art und Weise mit einer Eisbrecherfrage: „Entschuldigen Sie, ich habe bemerkt, dass, ... Ich bin Landwirt und würde gerne etwas dazu sagen. Darf ich?“

Übung 2 „Kritische Themen“: Bestimmte Sachthemen wie Tierhaltung oder Pflanzenschutz sind gesellschaftlich negativ besetzt. Wie spreche ich diese an?

Strategie: Auf die Wortwahl kommt es an, um beim Verbraucher positive Bilder im Kopf zu erzeugen. Über „Tierhaltung“...