"Kören wir die falschen Hengste?"

"Quo vadis – kören wir die falschen Hengste", so lautete das Thema einer Podiumsdiskussion am Dienstagabend dieser Woche im Oldenburger Pferde Zentrum Vechta.

Die Veranstaltung fand statt im Rahmen der Akademie für Pferdemanagement 2011, die von den Agrarfakultäten der Universität Göttingen, der Hochschule Osnabrück sowie der Universität Vechta organisiert wird.

Mit den Zuchtleitern des Hannoveraner, Holsteiner, Oldenburger und Trakehner Verbandes sowie dem Equipe-Chef der deutschen Dressur-Mannschaft war das Podium hochkarätig besetzt, um die Frage zu diskutieren, ob und wie die Selektion der Junghengste geändert werden muss, damit Deutschland im internationalen Vergleich seine "Vorreiterrolle" wiedererlangt.

Der Zuchtleiter des Oldenburger Verbandes, Dr. Wolfgang Schulze-Schleppinghoff, gab den rund 300 Teilnehmern zunächst einen Rückblick auf die Entwicklung der deutschen Pferdezucht in den vergangenen 150 Jahren. Damals war in den ersten deutschen Pferdezuchtverbänden der Körzwang eingeführt worden. Doch die Zeiten haben sich verändert. Heutzutage sei für die Verbände die Frage entscheidend: "Welche Art der Körveranstaltung rettet unsere Jahresbilanz und ermöglicht den Hengstaufzüchtern einen möglichst lukrativen Markt für die nicht übertalentierten Junghengste?", brachte es Schulze-Schleppinghoff etwas überspitzt auf den Punkt. Idee in Form des neuen "Oldenburger Körmodells" ist es, Hengste erst später, sprich im Frühjahr, zu kören und sie danach erst einen 30-Tage-Test absolvieren zu lassen, bevor sie in den Deckeinsatz gehen. Wie Gerd Sosath, Mitglied im Vorstand des Springpferdezuchtverbandes Oldenburger-International, anmerkte, soll dazu ein Probedurchgang im Rahmen der Nachkörung stattfinden. bp

Den ausführlichen Bericht zu der Veranstaltung lesen Sie in Wochenblatt-Ausgabe 42/2011.