Klimapaket: Was die Landwirtschaft leisten soll

Der Landwirtschaftssektor darf 2030 noch höchstens 58 bis 61 Mio. t CO2 emittieren. Erreicht werden soll das mit diesen elf Maßnahmen.

1. Stickstoffüber­schüsse senken

Die Düngegesetzgebung soll mit der Förderung gasdichter emissionsarmer Güllelager und emissionsmindernder Ausbringtechnik unterstützt werden.

2. Wirtschaftsdünger vergären

Der stärkere Einsatz von Wirtschaftsdüngern in Biogasanlagen und die gasdichte Lagerung von Gärresten sollen stärker gefördert werden.

3. Ökolandbau ausbauen

Die Bundesregierung wird die Rechtsvorschriften zugunsten besonders umweltfreundlicher Verfahren wie dem Ökologischen Landbau oder anderer besonders nachhaltiger Verfahren der Landbewirtschaftung weiterentwickeln und die rechtliche und finanzielle Förderung optimieren.

4. Tierhaltungs-Emissionen mindern

Die künftige Entwicklung der Tierbestände spielt eine wichtige Rolle. Fördermaßnahmen sollen mehr im Hinblick auf das Tierwohl ausgerichtet werden, unter Berücksichtigung der Umweltwirkungen und der Einsparungen von Emis­sionen. Tierische Veredlung und Flächen­bewirtschaftung müssen stärker zusammengedacht werden.

5. Erhöhung der Energieeffizienz

Das Bundesprogramm Energieeffizienz in Landwirtschaft und Gartenbau wird weiterentwickelt, der Einsatz Erneuerbarer gefördert.

6. Humuserhalt und Humusaufbau

Maßnahmen zur Kohlenstoffanreicherung sollen in der Ackerbau­strategie berücksichtigt werden, die derzeit in Vorbereitung ist. Die Bundesregierung unterstützt außerdem die Anpflanzung von Hecken, Knicks und Alleen zum Beispiel mit Obstbäumen vor allem an Feldrändern.

7. Dauergrünland erhalten

Die Bundesregierung will Regelungen zum Grünlanderhalt fortführen und eine Grünlandstrategie zur Sicherung und Stärkung einer dauerhaften Grünlandnutzung entwickeln.

8. Moorböden schützen

Der Schutz der Moorböden stellt eine klimarelevante Maßnahme dar und wird künftig verstärkt gefördert.

9. Walderhalt und Holzverwendung

Im Erhalt und der nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder und der Holzverwendung liegt ein enormes Klimaschutzpotenzial. Die Bundesregierung wird die Sicherung dieser CO2-Senken fördern. Gleichzeitig soll die nachhaltige und ressourceneffiziente Holzverwendung gefördert werden.

10. Lebensmittel­abfälle vermeiden

Wenn Lebensmittelabfälle vermieden werden, hat dies mittelbar auch Auswirkungen auf die mit der Produktion von Lebensmitteln verbundenen Treibhausgase.

11. Klimaschutz mit der GAP

Die Bundesregierung hat die Fördermöglichkeiten für klima­freund­liche Maßnahmen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ausgeweitet.

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