Kanzlerin fordert von Landfrauen Klartext

Angela Merkel sang beim Deutschen Landfrauentag in Erfurt ein Loblied auf die Leistungen der Frauen auf dem Land – und ermunterte sie, ruhig einmal schärfere Töne anzuschlagen.

Angela Merkel hatte Wohlfühl-Worte mitgebracht: „Sie tun unserem Land gut. Dafür will ich Ihnen von Herzen danken“, sagte sie am Mittwoch vor rund 5000 Landfrauen in Erfurt. „Sie machen sich um unser Gemeinwohl verdient, durch Handeln, nicht durch Reden.“

Den Landfrauen selbst empfahl sie allerdings keinen rhetorischen Kuschel-Kurs. In der politischen Diskussion sollten sie deutlich sagen, was sie für Frauen im ländlichen Raum erwarten. „Formulieren Sie Ihre Forderungen ruhig ziemlich scharf. Sonst hört eh keiner hin.“

Im Schlepptau hatte Merkel Landwirtschaftsminister Christian Schmidt und seinem Kollegen aus dem Ressort wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Gerd Müller. Auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow war zu Gast.

Rückendeckung für Schmidt

Ihrem Landwirtschaftsminister stärkte Merkel den Rücken und widersprach der Einschätzung von Landfrauen-Präsidentin Brigitte Scherb, dass er nur selten leidenschaftlich und begeistert zu erleben sei. „Wenn er was will, ist er immer leidenschaftlich.“ Die Situation der Landwirtschaft sei aktuell Thema zahlreicher Gespräche, erklärte die Kanzlerin.

Sie betonte: „In der ganzen Lieferkette muss mehr Fairness einkehren gegenüber der Leistung der Landwirtschaft.“ Bäuerliche Betriebe seien das Markenzeichen ländlicher Räume. „Wir müssen uns für ihre Existenz einsetzen.“ Der Bundeslandwirtschaftsminister sei dafür auf allen Ebenen unterwegs.

„Sie wären eine klasse Landfrau“, verabschiedete Brigitte Scherb die Kanzlerin. Merkels Antwort: „Das wäre ich glaube ich wirklich.“ ahe

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